Hagen. Die für den Nikolaustag angedachte Eröffnung der Bahnhofshinterfahrung wird auf Februar verschoben. Die Firma wird nicht rechtzeitig fertig.

Die ursprünglich für den Nikolaustag vorgesehene Eröffnung der Bahnhofshinterfahrung muss verschoben werden.

Weil das letzte Schlüsselstück – die Brücke über die Ennepe als Verbindungsstück zwischen erstem und zweitem Bauabschnitt – tatsächlich nicht rechtzeitig fertig wird (die WP berichtete bereits im März), plant die Stadt Hagen den insgesamt 1,6 Kilometer langen Streckenabschnitt nun im Februar 2020 für den Verkehr freizugeben. „Zuletzt hat das Wetter nicht entsprechend mitgespielt, so dass die Baufirma die erforderlichen Arbeiten nicht so erledigen konnte“, erläutert Baudezernent Henning Keune und betont zugleich, dass man auch bei dem neuen Termin von einem milden Winter abhängig sei.

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Kostenrahmen wird gehalten

Allerdings hält der Stadtbaurat bei einem Bauprojekt über insgesamt sieben Jahre eine Terminüberschreitung von etwa drei Monaten für verkraftbar: „Dafür werden wir den ursprünglich geplanten Kostenrahmen von 65 Millionen Euro einhalten können.“

Nachfolgeprojekte nicht in Gefahr

Durch die Verschiebung der Eröffnung der Bahnhofshinterfahrung auf den Februar 2020 geraten Nachfolgeprojekte wie die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Einmündung Eilper Straße/Volmetalstraße oder auch der Bau der Marktbrücke nicht in zeitlichen Verzug.

Auch die Schließung der Rampe hinauf zur B 54 hinter dem Arbeitsamt, die aufgrund drohender Spannungsriss-Schäden bereits für Lkw gesperrt ist und künftig auch für den Pkw-Verkehr nicht mehr zur Verfügung steht, wird in den Februar 2020 verschoben.

Die Realisierung des schiefwinkeligen, etwa 59 Meter langen Brückenbauwerks stand von Beginn an unter keinem glücklichen Stern. Zunächst ließ das zähe juristische Ringen um den Abriss des rosafarbenen Hauses den angepeilten Zeitplan aus den Fugen geraten. Daraufhin wurde die Wasserquerung separat ausgeschrieben und die Borkener Firma Heinrich Walter Bau, bei der Bahnhofshinterfahrung ohnehin stark engagiert, sicherte sich 2017 den Zuschlag. Doch von Stund an fiel das Unternehmen, das selbst keine Stellung beziehen möchte, vorzugsweise dadurch auf, anvisierte Termine aus den Augen zu verlieren, was ihm letztlich sogar eine Vertragsstrafe von 150.000 Euro (fünf Prozent der Auftragssumme) einbrachte.

Bauboom sorgt für Verzögerung

Allein die Erstellung der endgültigen Planunterlagen dauerte angesichts der in Zeiten des Baubooms überlasteten Ingenieur- und Statikerbüros fast ein Jahr. Und auch nachdem die 27 Bohrpfähle für die Widerlager des Brückenbauwerks acht Meter tief im Felsuntergrund versenkt waren, ließ es das Bauteam an der erforderlichen Dynamik vermissen. Schließlich führte die monatelange Bummelei dazu, dass die Abschlussarbeiten jetzt in die feucht-kalte Jahreszeit rutschen.

„Letztlich geht um Probleme mit der Abdichtung der Brücke, damit Tausalze nicht in den Beton eindringen können“, skizziert Hans-Joachim Bihs, Vorstand des federführend Wirtschaftsbetriebes Hagen (WBH) die Situation. Inzwischen ist die erste Abdichtung drauf, eine zweite Schicht soll folgen, dann kommen Schutzasphalt und die letzte Deckschicht, bevor letztlich noch die Bürgersteige (Kappen) betoniert werden können. „Der aktuelle Baufortschritt und die personelle Besetzung der Baustelle stimmen mich optimistisch, dass zumindest bis Februar alles klappt.“

Eckesey: Asphalt wird ausgetauscht

Parallel dazu muss der komplette Asphalt an der Einmündung Eckeseyer Straße noch einmal ausgetauscht werden, weil dort der Bitumenanteil in der letzten Deckschicht zu hoch ist und der somit viel zu glatten Fahrbahn die Haftung fehlt. Noch im November wird die vier Zentimeter dicke Schicht wieder herausgefräst und erneuert – es sei denn, das Thermometer sinkt unter das Fünf-Grad-Limit. Dafür wird es erneut zu entsprechenden Einschränkungen für den Verkehr kommen müssen.