Breckerfeld. Während in Hagen die Arbeitslosenzahlen seit Monaten immer weiter steigen, sie die Entwicklung in Breckerfeld besser aus.

Im benachbarten Hagen ist das September-Hoch auf dem Arbeitsmarkt ausgeblieben: Steigende Arbeitslosenzahlen sind dort schon im sechsten Monat in Folge zu verzeichnen, obwohl der September eigentlich traditionell als bester Monat im Jahreslauf gilt. Ganz anders hingegen die Lage in Breckerfeld. Die Fallzahlen sind hier naturgemäß viel geringer, aber der Rückgang von August auf September ist schon deutlich: Um 14 registrierte Arbeitslose sank die Zahl und liegt damit nun bei 152 Frauen und Männern, die ohne Arbeit sind – das sind exakt genauso viele wie im Oktober 2018.

Nur eine Kommune mit einem Plus

Breckerfeld steht mit dieser positiven Entwicklung nicht allein im Ennepe-Ruhr-Kreis da: Allein in Wetter stieg die Zahl der Arbeitslosen gegen den Trend um zwölf auf 581. In allen anderen Kommunen waren die Zahlen rückläufig: Sprockhövel (-6 auf 425), Gevelsberg (-7 auf 1000), Schwelm (-9 auf 1001), Herdecke (-16 auf 464), Ennepetal (-28 auf 867), Witten (-46 auf 3518) und Hattingen (-79 auf 1531). Aktuell ist die Arbeitslosigkeit in Gevelsberg (+50), Schwelm (+25) und Wetter (+4) über dem Vorjahresniveau.

Schaut man auf den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis war auch hier – im Gegensatz zu Hagen – die Gesamtentwicklung positiv: Nach dem Ende der Ferienzeit ging die Arbeitslosigkeit im September erstmals seit vier Monaten wieder zurück. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich um 193 auf 9539, die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 5,5 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 5,7 Prozent gewesen, bei einem Rückgang um 0,2 Punkte.

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Doch Arbeitsagenturchefin Maren Lewerenz sieht auch negative Zeichen in den neuen Zahlen: „Im Vergleich zu den Vorjahren fällt der Aufschwung diesmal aber deutlich schwächer aus. Insbesondere die Kräftenachfrage bleibt aktuell weit hinter den Erwartungen zurück.“ Erfreulich sei aber die Entwicklung bei den Jüngeren, die noch in den letzten Monaten als Ausbildungs- und Schulabsolventen besonders von steigender Arbeitslosigkeit betroffen waren. „Eine andere gute Nachricht betrifft die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis“, so Lewerenz. „Ihre Zahl ist nach den neuen Daten mit rund 110.000 gegenüber dem Vorjahr um über 2200 gestiegen.“

Die aktuelle Entwicklung war in Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung ähnlich: 3381 Arbeitslose waren bei der Arbeitsagentur gemeldet (89 oder 2,6 Prozent weniger als im Vormonat), und 6158 wurden durch das Jobcenter des Ennepe-Ruhr-Kreises betreut (104 oder 1,7 Prozent weniger). Der Vorjahresvergleich fiel dagegen sehr unterschiedlich aus: 140 oder 4,3 Prozent mehr Erwerbslose bei der Arbeitsagentur als im September letzten Jahres, 365 oder 5,6 Prozent weniger beim Jobcenter. Im Kreis gibt es somit aktuell 225 Arbeitslose weniger als vor zwölf Monaten.

Ausgeglichenes Verhältnis

Von den aktuell 152 Arbeitslose in Breckerfeld sind 74 Hartz-IV/Arbeitslosengeld II-Bezieher, 78 beziehen Arbeitslosengeld I. Zum Vergleich: In Hagen ist das Verhältnis bei weitem nicht so ausgeglichen: 7930 Hartz-IV-Bezieher stehen „nur“ 2509 Bezieher von Arbeitslosengeld 1 entgegen.