Vorhalle. Als 2014 das Möbellager von Poco in Hagen in Brand geriet, drohte auch der Firma MK Metallfolien die Vernichtung. Rettung kam in höchster Not.

Der Schock sitzt den Mitarbeitern der Firma MK Metallfolien (MKM) bis heute in den Knochen. Als im Februar vor fünf Jahren ein verheerendes Feuer das Auslieferungslager des Möbelhauses Poco und der benachbarten Firma Zimmermann vernichtete, mussten auch die 70 Mitarbeiter von MKM in Sekundenschnelle evakuiert werden. Labor und Sozialräume wurden ein Opfer der Flammen, der Hagener Feuerwehr war es zu verdanken, dass nicht auch die Produktionshalle zerstört wurde. „Die Flammen schlugen bereits durch das obere Lichtband“, erinnert sich Geschäftsführer Gerd Cloppenburg: „Wir sind noch einmal glimpflich davon gekommen. Wir hatten sozusagen den Papst in der Tasche.“

Gerd Cloppenburg und Frank Schürhoff, Geschäftsführer und kaufmännischer Leiter der Firma MK Metallfolien.
Gerd Cloppenburg und Frank Schürhoff, Geschäftsführer und kaufmännischer Leiter der Firma MK Metallfolien. © WP Hagen/Heuel | Hubertus Heuel



Das Feuer vom 10. Februar 2014 war eines der größten in der jüngeren Hagener Stadtgeschichte. Stundenlang stieg schwarzer Qualm aus dem Flammenmeer auf und wurde vom Wind in Richtung Wetter getrieben. Der Rauch war noch in Bochum und weiteren Ruhrgebietsstädten zu sehen. „Das war ein massiver Großbrand, eines der größten Feuer, das wir in Hagen hatten“, erinnert sich Feuerwehrchef Veit Lenke: „Ich weiß noch, dass wir von der Wache in Hohenlimburg aus den Rauchpilz sehen konnten.“

Kurzschluss im Verteilerkasten

Ausgebrochen war es nach einem Kurzschluss im Verteilerkasten bei Poco. Die mit Polster- und Küchenmöbeln vollgestellten beiden Lagerhallen des Möbeldiscounters brannten rasend schnell nieder und stürzten ein. Die Hitzeentwicklung war enorm: „Davon zeugten die nahezu weißen Innenwände, die eigentlich hätten verrußt sein müssen. Aber der Ruß ist mitverbrannt“, so Lenke.


großbrand in hagen vernichtete lager- und fabrikhallenDann griffen die Flammen auf die Firma Zimmermann Zerspanungstechnik über und richteten auch hier in nicht einmal einer halben Stunde vollkommene Verwüstung an. Und ein paar Minuten lang schien es so, als sei auch MK Metalltechnik nicht zu retten, doch dann schaffte es die Feuerwehr, den Brand zu stoppen. „Wir sahen das Feuer auf uns zukommen, ich weiß noch, wie ohnmächtig ich mich gefühlt habe“, berichtet der kaufmännische Leiter Frank Schürhoff: „Zehn Minuten später wäre alles weg gewesen.“

Flammen gerade noch gestoppt

Gar nicht auszudenken, wenn die Flammen das nicht weit entfernte Gaslager, in dem sich 30.000 Liter Walz-Öl befanden, erreicht hätten. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass eine dicke Mauer zwischen Sozialräumen und Produktionshalle das Feuers gebremst und der Feuerwehr die notwendige Zeit verschafft hatte, um ein weiteres Vordringen der Flammen zu verhindern.

Poco-Großbrand in Hagen-Vorhalle

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Feuer in Vorhalle.
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Feuer in Vorhalle © Sandra Krosa | WP
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Trotzdem: „Ich habe gesehen, dass massive Stahlträger einfach so zusammensackten“, sagt Cloppenburg: „Wahnsinn, was Feuer für eine macht hat.“ Immer wieder flammten Glutnester auf, erst nach vielen Stunden war der Brand endgültig unter Kontrolle.

Das neue Auslieferungslager von Poco, gebaut nach dem Brand von 2014.
Das neue Auslieferungslager von Poco, gebaut nach dem Brand von 2014. © WP Hagen/Heuel | Hubertus Heuel


Vor 20 Jahren hat der Unternehmer aus Lüdenscheid die Firma mit Sitz im Industriegebiet Volmarsteiner Straße gegründet, inzwischen gibt es Niederlassungen in den USA und China, arbeiten 85 Menschen für die Firma. MKM produziert Edelstahlfolien, wichtigstes Produkt ist eine Spezialfolie für metallische Abgaskatalysatoren in Autos, mit deren Hilfe Abfallprodukte des Motors in mehr oder weniger saubere Luft umgewandelt werden. Auf 2000 Quadratmetern hat Cloppenburg 1999 mit einem kleinen Team angefangen, heute umfasst das Firmengelände die fünffache Fläche.

Neues Brandschutzkonzept

Aber ob das Unternehmen die totale Vernichtung überstanden hätte und wiederaufgebaut worden wäre? Nach der knappen Rettung schüttelten sie sich bei MKM einmal, dann wurden die Maschinen gereinigt und am nächsten Tag konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Mit Unterstützung der Feuerwehr entwickelte die Firma ein neues Brandschutzkonzept; ein Rolltor, das als Schwachpunkt im Falle eines erneuten Brandes galt, wurde zugemauert.

Zimmermann wie Phoenix aus der Asche


Die Firma Zimmermann Zerspanungstechnik GmbH hatte weniger Glück als die benachbarte Firma MK Metallfolien und brannte durch das verheerende Feuer im Industriegebiet Volmar­steiner Straße vollständig aus.
Am Tag nach dem Feuer trommelte Horst-Dieter Zimmermann seine Belegschaft zusammen und verkündete den 16 Mitarbeitern, dass das Unternehmen wieder aufgebaut werde.

Das geschah dann auch. Nachdem die Firma als Interimslösung eine Halle in Hagen angemietet hatte, zog sie anschließend in die Nachbarstadt Wetter.
Auch der Möbel-Discounter Poco baute seine Lagerhalle neu auf und zwar im Gewerbegebiet auf der anderen Seite der Volmarsteiner Straße. Das Areal, auf dem die ausgebrannte Halle stand, ist bis heute unbebaut geblieben.

Fünf Jahre nach der Beinahe-Katastrophe blickt die Firma einer glänzenden Zukunft entgegen.