Breckerfeld. Tausende Fotos hat er in und von Breckerfeld geschossen. Jetzt präsentiert Christof Wippermann seinen zehnten Kalender und stellt im Museum aus.
Seine Fotos erzählen Geschichten. Aber es gibt auch die Geschichten hinter den Fotos, die es wert sind, erzählt zu werden. Zum Beispiel jene von der Kirchturmbesteigung. „Ich habe doch Höhenangst“, sagt Christoph Wippermann, „als der Turm der katholischen Kirche eingerüstet war, wollte ich aber hoch, um ein Foto vom Ortskern zu machen. Die Perspektive war ja einmalig.“
Maurermeister treibt Wippermann am Kirchturm hoch
Also engagiert er sich einen Treiber. Jemanden aus der Gemeinde, der ihn mit guten und mit lauten Worten die schmalen Stiegen hinaufjagt. Peter Gensler, rustikaler Maurermeister mit kräftiger Stimme, hat diesen schweren Job übernommen.
Auch dieses Bild vom Ortskern hat es schließlich in den Breckerfeld-Kalender geschafft. In eine Sammlung von besonderen Bildern, die Christof Wippermann, der sozusagen das Auge der Hansestadt ist, jetzt zum zehnten Mal zusammengestellt hat. Den Foto-Kalender 2020 verkauft er auf dem Bauernmarkt am 28. und 29. September. Parallel zeigt er die beeindruckendsten Kalender-Aufnahmen in einer Ausstellung im Heimatmuseum an der Museumsgasse (jeweils 11 bis 17 Uhr).
Der Kalender (Auflage 400 Stück) hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Und das gleich in mehrerer Hinsicht. „Immer wieder kommen Breckerfelder auf mich zu, weisen mich auf Motive hin oder erklären, dass ihr Dorf noch nicht im Kalender zu sehen gewesen sei“, sagt Christoph Wippermann, der sein Atelier in der Altstadt gerade um einen großen Studioraum erweitert hat. „Es gibt viele Stammkunden. Einige schicken den Kalender in jedem Jahr zu ehemaligen Breckerfeldern, die in der Welt verteilt wohnen – nach Australien und nach Kanada.“
Bilder sollen Breckerfelder ansprechen
Anfangs aber gab es Skeptiker. „Einige haben mich gewarnt, haben gesagt, ich würde auf den Kalendern sitzenbleiben“, sagt Christof Wippermann, „aber ich habe mich ja ganz bewusst gegen einen klassischen Heimatkalender entschieden, sondern für einen Fotokalender. Ich muss selbst hinter den Bildern stehen können, die dort zu sehen sind, und gleichzeitig sollen sich möglichst viele Breckerfelder darin wiederfinden.“
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Tausende Bilder sind so in all den Jahren entstanden. Die meisten schlummern in zahllosen Ordnern auf der Festplatte und sind noch nicht gezeigt worden. „Ich versuche, mir mindestens einmal im Monat Zeit zu nehmen, um mit der Kamera rauszugehen“, sagt Christof Wippermann, „das Schwierigste ist es dann, aus all den Aufnahmen eine Auswahl zu treffen.“
Markante Kirchtürme und Perspektiven vom Schlagbaum
Manches Motiv kommt trotzdem mehrfach vor. „Die Kirchtürme sind so markant – da kommt man ja gar nicht drumherum“, sagt Wippermann, der sich selbst in der Evangelischen Kirchengemeinde engagiert, „der Schlagbaum ist noch so ein markanter Punkt, den ich mehrfach mit aufgenommen habe. Aber trotzdem hat hier jedes Bild eine andere Perspektive, das Licht ist anders, das Wetter – das hat seinen ganz eigenen Reiz. Die Fotos wirken unterschiedlich.“
Bauernmarkt lockt auf den Marktplatz
Auch in diesem Jahr präsentiert sich der 1988 auf Initiative der landwirtschaftlichen Ortsvereine und des Heimatvereins Breckerfeld ins Leben gerufene Breckerfelder Bauernmarkt auf dem Marktplatz sowie auf den daneben liegenden Freiflächen. Die Besucher erwartet am 28./29. September wie immer ein buntes und vielseitiges Angebot.
Neben Erzeugnissen aus der heimischen Landwirtschaft gibt es auch die beliebten Spezialitäten aus der Partnerstadt Gençay. Die landwirtschaftlichen Ortsvereine sorgen für das Programm.
An beiden Tagen finden Vorführungen mit Maschinen zur Futterherstellung statt, heimische Kälber werden ausgestellt und die „kleinen Besucher“ können wieder auf der beliebten Strohburg spielen und toben. Außerdem ist an diesem Wochenende verkaufsoffener Sonntag.
Jedes Bild hat seine eigene Geschichte. Auch das von der berühmtesten Wäscheleine in Breckerfeld, die zwischen der Hansestadt und Zurstraße im kleinen Schaffland gespannt ist. „Da habe ich ein Foto geschossen, als gerade Unterwäsche auf der Leine hing und hab’ dann doch sicherheitshalber mal die Besitzerin gefragt, ob ihr das Recht ist“, sagt Wippermann, „die hat mich dann noch mal angerufen, als die Sonne schien, der Wind wehte, ein paar Wolken am Himmel standen und die normale Wäsche draußen war.“
Ein Auszug der schönsten Kalender-Fotos finden Sie unter www.wp.de/hagen