Breckerfeld/Hagen. Auch im katholischen Dekanat Altena-Lüdenscheid, zu dem Breckerfeld und der Hagener Süden gehören, hat es Missbrauchsfälle gegeben.

Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche hat es auch im Dekanat Altena Lüdenscheid gegeben, zu dem Breckerfeld sowie der Hagener Süden (Dahl/Rummenohl/Priorei) gehören. Das bestätigt Ulrich Lota, der Sprecher des Bistums Essen. Acht Fälle seien im Zeitraum 1946 bis 2014 aktenkundig, erklärte er auf Anfrage der WESTFALENPOST, nachdem die Lüdenscheider Nachrichten zuerst berichtet hatten.

„Es handelt sich hier aber um Altfälle, die teils schon viele Jahre zurückliegen“, so Ulrich Lota. Aktuell seien ihm keine Fälle und keine Ermittlungen bekannt. „Und in der Regel werden mir alle Fälle mitgeteilt.“ Vor einem Jahr hatte die Deutsche Bischofskonferenz die Ergebnisse einer Studie über sexuellen Missbrauch in den Jahren 1946 bis 2014 veröffentlicht. Danach waren auch Zahlen für das Erzbistum Essen veröffentlicht worden, zu dem das Dekanat Altena Lüdenscheid gehört. Der größte Teil Hagens zählt jedoch nicht zum Bistum Essen und diesem Dekanat, sondern zum Erzbistum Paderborn und zum Dekanat Hagen-Witten.

Ein Zehntel der Gesamtfälle des Bistums im Dekanat Lüdenscheid

Demnach wurden im gesamten Bistum Essen 85 Opfer bekannt und 60 mutmaßliche Täter identifiziert. Jetzt haben Mitarbeiter des Bistums noch einmal genau die Personalakten analysiert und mit den acht Fällen etwa ein Zehntel der Gesamtfälle im Dekanat Altena-Lüdenscheid verortet. Genauere Angabe zu den Orten gibt es aber nicht – ob es daher auch im Hagener Süden oder in Breckerfeld zu diesen aktenkundigen Vorfällen gekommen ist, bleibt unklar.

Weitere Details gibt es immerhin zu den mutmaßlichen Tätern: Demnach wurden drei der acht Fälle von einem Angehörigen einer katholischen Ordensgemeinschaft verübt, der also nicht ein vom Erzbistum eingesetzter Orts-Priester war.

Auch Mitarbeiter der Jugendarbeit unter den Beschuldigten

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In zwei weiteren Fällen soll es zu Missbrauchsfällen durch vom Bistum entsandte Priester gekommen sein. Und drei weitere Fälle sind aktenkundig, in denen Mitarbeiter aus der Jugendarbeit beschuldigt werden, sich an Minderjährigen vergangenen zu haben. „Man muss klar sagen, dass es sich hier zunächst um Beschuldigte handelt“, so Bistumssprecher Ulrich Lota. „Ich kann nicht sagen, ob es auch zu Verurteilungen gekommen ist.“

Unabhängige Ansprechpartner für Opfer

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Heute gebe es ganz andere Strukturen im Bistum, die es Missbrauchsopfern einfacher machten, auf einen Missbrauch aufmerksam zu machen, sagt Bistumssprecher Ulrich Lota: „Mit Angelika von Schenk-Wilms haben wir eine unabhängige Missbrauchsbeauftragte, die von einem Team unterstützt wird, in dem unterschiedliche Professionen vertreten sind.“ Die Missbrauchsbeauftragte – zumal sie auch noch Protestantin ist – agiere vollkommen unabhängig von Weisungen des Bistums Essen.

Kontakt zu Angelika von Schenk-Wilms: angelika.vonSchenk-Wilms@bistum-essen.de oder missbrauch.bistum-essen.de