Hagen-Dahl. Erfolgreiche Fahndung nach den Automatensprengern von Dahl: Die Hagener Polizei hat zwei Verdächtige gefasst.
Fahndungserfolg der Hagener Kriminalpolizei: Den Ermittlern ist es gelungen, zwei Männer festzunehmen, die für die versuchte Geldautomatensprengung in Dahl im Mai dieses Jahres verantwortlich gemacht werden. Der 41-Jährige und ein 23-jähriger Komplize wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt und befinden sich bereits in Untersuchungshaft. Nach einem dritten Mittäter sowie einer weiteren dringend verdächtigen Person wird noch gefahndet – sie halten sich vermutlich im Ausland auf.
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Den Hagener Kriminalisten gelang es, die Täter ausfindig zu machen, ihre Wohnungen zu durchsuchen und zwei Beschuldigte letztlich festzunehmen. Ihnen konnte aufgrund der weiteren Ermittlungen die Verantwortung für vier weitere gleich gelagerte Taten in Witten, Wuppertal, Dortmund und Herdecke zugeordnet werden. In keinem der Fälle gelang es den Tätern, Beute zu machen – stattdessen entstand regelmäßig erheblicher Sachschaden.
Benzin eingesetzt
Den Männern wird in dem Dahler Fall vorgeworfen, in den frühen Morgenstunden des 8. Mai neben dem Edeka-Markt am Obergraben den Geldautomaten der Sparkasse in Brand gesetzt zu haben. Bei der versuchten Sprengung, wie sie in Hagen auch schon in Vorhalle und Boele für Aufsehen sorgten, wurde offenbar klassisches Benzin eingesetzt. Bereits in der Tatnacht waren seinerzeit Experten des Landeskriminalamtes nach Dahl geeilt, um die brandbeschleunigenden Substanzen zu ermitteln.
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Die Täter scheiterten jedoch mit ihrem Versuch, den Automaten zu knacken und suchten das Weite. Auf ihrer Flucht entledigten sie sich unter anderem Teile ihrer Kleidung. Etwa fünf Kilometer vom Tatort entfernt wurden drei Tage später an einem Bachlauf eine Jogginghose und eine Jacke zusammen mit zwei gestohlenen Kennzeichen entdeckt.
Aufgrund der immensen Rauchentwicklung wurde seinerzeit auch der angrenzende Lebensmittelmarkt in Mitleidenschaft gezogen und musste für mehrere Wochen für die erforderlichen Sanierungs- und Säuberungsarbeiten geschlossen werden. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro.
Weitere Taten in Boele und Vorhalle
Die Dahler Tat war nicht die erste Geldautomatensprengung, die Hagen in jüngerer Vergangenheit erlebte. In der Filiale der Deutschen Bank in Boele hatten mehrere Männer am 10. Dezember 2016 den Geldautomaten aus der Wand gesprengt und einen große Sachschaden angerichtet. Das erbeutete Geld flog allerdings bei der Flucht vor der Polizei aus dem Auto – einem Audi. Drei Täter konnten entkommen, nur einer wurde gefasst und später auch am Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und vier Monaten verurteilt.
Die sogenannte „Audi-Bande“ wollte später am 15. Februar 2018 in der Sparda-Bank-Filiale erneut in Vorhalle zuschlagen und wurde von einem SEK-Team auf frischer Tat erwischt. Im Dezember 2018 war derselbe Automat in Vorhalle wieder Ziel einer Sprengung. Zwei Räuber sprengten den Automaten in der Nacht zum 14. Dezember und nahmen eine große Menge Bargeld mit. Die Täter flüchteten mit einem Motorroller, der später in Gevelsberg brennend aufgefunden wurde.