Hagen. In anderen Städten des Ruhrgebietes gehören sie bereits zum Stadtbild, in Hagen lassen sie weiter auf sich warten – Leihfahrräder.

Ein kommerzielles Angebot mit Leihfahrrädern wird es in Hagen in nächster Zukunft nicht geben. Das geht aus einer Antwort von Kämmerer Christoph Gerbersmann zu eine entsprechende Anfrage in der jüngsten Sitzung des Rates hervor.

Die Stadt Hagen hat zwar bereits das Gespräch mit dem Anbieter Nextbike gesucht, der in zehn Städten des Ruhrgebietes (Bottrop, Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim und Oberhausen) mit seiner Marke „Metropolradruhr“ unterwegs ist. Allerdings wurde dabei Zweifel laut, ob ein öffentliches Fahrradverleihsystem angesichts des Anteils des Radverkehrs insgesamt, aufgrund der Topografie und auch obschon mangelnder Infrastruktur in Hagen momentan erfolgreich sein könne.

Abwägung Kosten und Nutzen

Hinzu kommt, so der Kämmerer, dass neben den Investitionskosten auch operative Kosten für den laufenden Betrieb anfallen, die zum Teil von der Stadt kofinanziert werden müssten. „Daher müssen die Kosten eines Fahrradverleihsystems stets dem tatsächlichen Nutzen gegenüber abgewogen werden“, meint Gerbersmann.

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Dabei erkennt die Stadt durchaus an, dass solche Angebote ein probater Baustein sein könnten, um die umweltfreundliche Mobilität voranzutreiben. Allerdings habe die Politik im Rahmen des Masterplanes „Nachhaltige Mobilität“ zuletzt andere Prioritäten gesetzt. Ein Fahrradverleihsystem werde daher aktuell nicht mit Vorrang verfolgt, damit die Verwaltung sich bei ihrem Tun nicht verzettele. Gerbersmann macht deutlich, dass die Thematik frühestens in den nächsten zwei bis drei Jahren konkret angegangen werde. Bis dann – je nach Diskussionsstand – auch ein entsprechender finanzieller Beitrag der Stadt in den laufenden Etat einpreist wird, dürfte es somit bis Mitte der 2020er-Jahre dauern.