Hagen. Rund 16 Prozent der Hagener sind auf eine Mindestsicherung durch den Staat angewiesen. Der Wert ist gesunken – aber für Kinder bleibt er hoch.

In Hagen waren Ende 16,2 Prozent der Menschen auf eine soziale Mindestsicherung durch den Staat angewiesen. Und damit deutlich weniger als noch im Jahr zuvor (17,2 Prozent). Das geht aus den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Positiv ist auch die Entwicklung bei den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren: Hier ist die Quote um 2,7 Prozentpunkte gefallen, allerdings sind immer noch 28,2 Prozent aller Kinder und Jugendliche in Hagen von sozialen Sicherungsleistungen abhängig (2017: 30,9 Prozent, 2011: 23,1 Prozent).

In absoluten Zahlen bedeutet dies: Ende 2018 haben 30.650 Menschen in Hagen Leistungen bezogen, Ende 2017 waren es noch 32.376. Davor waren die Zahlen über Jahre kontinuierlich und zum Teil stark angestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 waren nur 25.293 Menschen in Hagen auf eine soziale Mindestsicherung angewiesen.

Weniger Asylbewerber erhalten in Hagen Leistungen

Schaut man auf die Entwicklung in einzelnen Gruppen, zeigen sich unterschiedliche Tendenzen: So ist die Zahl der Menschen, die in Hagen Regelleistungen nach dem Asylbeweberleistungsgesetz erhalten, erneut gesunken: Ende 2018 waren es 878, der Höchststand der vergangenen Jahre war 2015 mit 1720 Menschen (2014: 662, 2016: 1252, 2017: 1148).

Gestiegen ist hingegen die Zahl der Menschen, die Grundsicherung im Alter oder durch Erwerbsminderung in Anspruch nehmen müssen: Ende 2018 waren es 3918 Menschen – 74 mehr als ein Jahr zuvor – und mehr als 100 Menschen mehr als noch im Jahr 2011.

Hagen liegt im Wesentlichen im NRW-Trend

Blickt man auf ganz Nordrhein-Westfalen, liegt Hagen durchaus im Trend: Ende 2018 erhielten rund 2 Millionen Menschen im Land Leistungen der sozialen Mindestsicherung; das waren 4,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Wie das Statistischen Landesamtes rechnet, war zum Jahresende 2018 jeder Neunte in NRW auf Mindestsicherungsleistungen angewiesen (2018:11,3 Prozent; 2017: 11,7 Prozent). Die Zahl der Regelleistungsempfänger nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) ist erstmals seit 2011 wieder gesunken (auf rund 1,6 Millionen Menschen; −4 Prozent gegenüber 2017).

Dagegen setzte sich bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung der kontinuierliche Anstieg der letzten Jahre bei der Empfängerzahl fort (auf rund 282 000 Menschen; +2,1 Prozent). Die Zahl der Regeleistungsempfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ist 2018 weiter gesunken (auf rund 98. 000 Empfänger; −19,6 Prozent). Rund 34 000 Personen bezogen Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen (−6,6 Prozent).

Die höchste Mindestsicherungsquote aller 396 Städte und Gemeinden NRWs ermittelten die Statistiker mit 22,3 Prozent für Gelsenkirchen. Die niedrigste Mindestsicherungsquote wies mit 2,7 Prozent die Gemeinde Schöppingen im Kreis Borken auf.