Hohenlimburg. Am Schlossberg in Hagen-Hohenlimburg sind Rehe Dauergast im Garten. Die Anwohner nehmen es gelassen. Wenn nur der Blumenklau nicht wäre...

Ute und Detlef Köhler haben ein neues „Haustier“. Beziehungsweise zwei „Haustiere“ – und dies unfreiwillig. Denn schon seit mehreren Wochen streifen regelmäßig munter zwei Rehe durch ihren Garten am Schlossberg, zu allen Tages und Nachtzeiten. „Und das nicht nur bei uns“, sagt Ute Köhler. So stolzierten die Tiere auch durch die Gärten mehrere Nachbarn. „Sie treiben sich am ganzen Schlossberg rum“.

Berührungsängste gebe es derweil nicht. „Auch wenn ich in die Hände klatsche – es dauert, bis die Rehe reagieren“.

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Zahme Gäste

Mittlerweile hat sich das Ehepaar Köhler an die ungewollte Besucher gewöhnt. Sie denken, dass es sich um ein Paar handelt – denn zu sehen sind sowohl Rehbock mit Gehörn als auch Ricke. Was tun? In erster Linie erfreut sich das Ehepaar Köhler an den Gästen. „Wir können sowieso nichts machen“, sagt Ute Köhler und verweist auf die enge Wohnbebauung, in der Jagen nicht möglich ist. Zudem störten die Tiere nicht. Im Gegenteil: „Sie bewegen sich sehr galant im Garten und machen nichts kaputt.“ Mit einer Ausnahme – und zwar den Blumen. „Ich habe keine einzige Rose mehr im Garten, die Rehe haben alle Knospen gefressen“, sagt Köhler und lacht. Sie wollten nun abwarten, bis die Tiere sich ein neues Revier suchen. „Als nächstes wollen wir gemeinsam mit Freunden nach passenden Namen suchen“.

Tiere in der Paarungszeit

Dass Rehe ohne Scheu durch Wohngebiete stolzieren, ist derweil nicht ungewöhnlich, sagt Martin Holl, Revierförster für den Hagener Stadtwald. „Das kann schon passieren – besonders jetzt in der Paarungszeit“. So sorgten die Hormone dafür, dass die Rehe gerne auf Erkundungstour gehen. „Und zugleich legen sie die Scheu vor den Menschen ab.“

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