Hohenlimburg. Wegen der Sanierung sollen die Beamten von der Wache zeitnah ins Rathaus Hohenlimburg umziehen. Damit verbunden ändern sich die Öffnungszeiten
In der Polizeiwache in Hohenlimburg werden die Umzugskartons gepackt: Wegen der anstehenden Sanierung sollen die dortigen Beamten noch in diesem Monat umziehen, teilt Ewald Weinberger, persönlicher Referent des Hagener Polizeipräsidenten, auf Anfrage dieser Zeitung mit.
Warum wird saniert? Welche Folgen hat der Umbau für die Präsenz der Polizei in Hohenlimburg? Was wird aus den Plänen zur nächtlichen Schließung? Alle Hintergründe zum aktuellen Stand.
Die Vorgeschichte
Ende Dezember 2018 unterzeichneten Oberbürgermeister Erik O. Schulz und Polizeipräsident Wolfgang Sprogies einen neuen Mietvertrag für die Wache in Hohenlimburg, der den Standort für die kommenden 15 Jahre sichert. Darüber hinaus gibt es die Option, um weitere fünf Jahre zu verlängern. Verbunden mit der langfristigen Sicherung des Standortes ist der Plan, dass mehrere Jahrzehnte alte Wachgebäude zu sanieren. Für den Umbau werden insgesamt rund 1,4 Millionen Euro in die Wache investiert. Rund 240.000 Euro davon kommen vom Land NRW. Den Rest übernimmt der Vermieter: die Stadt Hagen.
Die Bauarbeiten
Nun kommt Bewegung in die Pläne: „Die Planungen sind soweit fortgeschritten, dass in naher Zukunft die Erteilung der Baugenehmigung erwartet wird“, so Weinberger. Der anstehende Umzug kündigt den Umbau an. Geplant sei eine komplette Sanierung im Inneren der Räumlichkeiten. Damit ändert sich innerhalb der Wache die gesamte Raumbelegung. Auch der Eingangsbereich wird versetzt und umgestaltet. Zudem wird die Sicherheitstechnik an aktuelle Standards angepasst und die gesamte Innenausstattung erneuert. Wie lange wird der Umbau dauern? „Nach den derzeitigen Planungen hoffen wir, dass die Umbauarbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sind.“ Der Fortschritt der Bauarbeiten hänge aber von vielen Faktoren ab, sodass „eine seriöse Aussage zu einem konkreten Termin zurzeit noch nicht möglich ist.“
Die Folgen
Während die Räume der Polizeiwache in Hohenlimburg saniert werden, beziehen die beiden Bezirksbeamten, ein für die Anzeigenaufnahme zuständiger Beamter und der Leiter der Polizeiwache, Michael Bischoff, zwei Räume im angrenzenden Rathaus Hohenlimburg. Für direkten Kontakt mit den Bürgern werden die Polizeibeamten im Rathaus zu den Öffnungszeiten des dortigen Bürgeramts erreichbar sein. (Montag-Dienstag: 8 bis 17 Uhr, Mittwoch: 8 bis 12 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitags 8 bis 12 Uhr). Außerhalb der Öffnungszeiten wird sich aber mindestens eine Streifenwagenbesatzung rund um die Uhr im Stadtgebiet Hohenlimburg aufhalten, so Weinberger weiter.
Die Nachtbesetzung
Für Unmut sorgten besonders die Pläne des Polizeipräsidenten, die Wache in Hohenlimburg künftig nachts geschlossen zu halten. Ein erster Vorstoß konnte 2016 nach Protesten zunächst verhindert werden. Auch gegen den erneuten Anlauf konnten Kritiker mehrere tausend Unterschriften sammeln – diesmal aber wohl ohne Erfolg.
Denn schon mit dem Umzug der Beamten und dem bald beginnenden Umbau wird der Bürgerkontakt von der Wache auf die Räumlichkeiten des Rathauses verlagert und an die Öffnungszeiten des Bürgeramtes gekoppelt. Nachts erfolgt der Kontakt zwischen Bürger und Polizei also künftig nur über Leitstelle oder Streifenwagenbesatzung. Und dies setzt sich nach dem Umbau fort: Denn der Innendienst in der Hohenlimburger Polizeiwache wird nachts dauerhaft wegfallen, so Weinberger. Aber: Zu besonderen Einsatzanlässen, wie etwa dem Stadtfest, wird die Polizeiwache auch künftig einen Beamten zur Nachtzeit vorhalten.
Größere Auswirkungen auf die Sicherheit in Hohenlimburg werde der Wegfall des Innendienstes zur Nachtzeit aber nicht haben, sagt der persönliche Referent des Polizeipräsidenten. Die Beamten seien ständig bemüht, „durch organisatorische und personelle Maßnahmen eine höchstmögliche Präsenz zu realisieren.“ Und durch personelle Umstrukturierungen könnten zusätzliche Kräfte auf der Straße eingesetzt werden. Unterm Strich wirke sich der Wegfall „hauptsächlich auf interne Arbeitsabläufe aus“. Denn zuletzt sei die Wache in Hohenlimburg im Durchschnitt nur einmal pro Nacht von Bürgern kontaktiert worden. Und Erfahrungen aus Haspe hätten gezeigt, dass für die Bürger keine Nachteile entstehen. Die Polizeiwache in Haspe ist bereits seit Anfang 2018 nachts nicht mehr besetzt.