Wehringhausen. Der Initiativkreis Wehringhausen erwartet, dass zu den neuen Nutzungsvorschlägen für den „Block1“ auch die Bürger mitreden dürfen.
Jetzt erst recht: Der Initiativkreis Wehringhausen, der vor allem im Rahmen der Soziale-Stadt-Thematik die Entwicklung in Wehringhausen in den vergangenen Jahren konstruktiv begleitete, hat vor dem Hintergrund der veränderten Planungen für den „Block 1“ erneut eine umfassende Bürgerbeteiligung eingefordert. Gabriele Haasler, Margret Claassen und Johann Dieckmann appellierten als Sprecher der Initiative am Freitag erneut an die Stadt sowie die Gemeinnützige Wohnstätten-Genossenschaft (GWG), durch ein für alle Bürger offenes Verfahren das Vertrauen in den Beteiligungsprozess wieder herzustellen.
Chance für öffentliche Debatte
Zuletzt hatten Oberbürgermeister Erik O. Schulz und GWG-Vorstand Christoph Rehrmann nach den kontroversen Diskussionen rund um einen Discounter die Idee präsentiert, im Karree Minerva-/Ewald-/Gustav-/Lange Straße neben einer sechszügigen Kindertagesstätte auch eine zweizügige Grundschule mit Turnhalle entstehen zu lassen. „Diese Kombination eröffnet die planerische Möglichkeit, beide öffentliche Nutzungen intelligent miteinander zu verbinden und in das Stadtquartier einzubinden“, betonte Dieckmann und leitete daraus ab, dass hier die Öffentlichkeit adäquat zu beteiligen sei. „Damit meinen wir nicht bloß die Gestaltung der Kita-Fassade und die Auswahl der Bäume auf den Grünflächen“, so Gabriele Haasler, „das ist nicht unsere Vorstellung von Bürgerbeteiligung“.
Alternativvorschläge erarbeiten
Stattdessen erwartet die Gruppe von der Stadtverwaltung, dass in Form von Werkstattverfahren qualifizierte Alternativvorschläge von Planungsbüros präsentiert werden, um mit der Öffentlichkeit die Varianten abstimmen zu können. Dazu könnte in den Augen der Initiative auch die Idee gehören, Teile des 130-Wohnungen-Blocks zu erhalten oder durch alternative Wohnkonzepte zu ersetzen. Gleichzeitig erwartet der Kreis, dass die Stadt „als vertrauensbildende Maßnahme“ die bereits erteilte Abbruchgenehmigung aussetzt, um weiterhin offene Denkmalfragen noch klären zu können: „Es handelt sich um ein frühes Beispiel der Reformarchitektur und des Wohnungsbaus im Ruhrgebiet“, betont Dieckmann. Dies werde auch beim Besuch des Petitionsausschusses des NRW-Landtages zur Sprache kommen, dessen Besuch in Wehringhausen nach der Sommerpause erwartet wird.
Aufgeheizte Stimmung
„Unser Appell bleibt, mit der GWG ins Gespräch kommen zu wollen“, kritisierte Margret Claassen die bislang „unglückliche Attitüde“ der Wohnungsgesellschaft. „Die Stimmung in Wehringhausen ist recht aufgeheizt und die GWG macht sich nicht beliebt“, diagnostizierte Gabriele Haasler. Sie prognostizierte, dass das Verhalten der Stadt und der GWG zur Nagelprobe dafür werde, ob die Wehringhauser sich künftig überhaupt noch am Soziale-Stadt- und ISEK-Prozess (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) beteiligen würde.