Der neue Kreisel auf der Tückingstraße stößt auf Widerstand: Von einer Einbremsung des Verkehrs kann keine Rede sein.

Der gerade erst neu errichtete Kreisverkehr an der Kreuzung Tückingstraße/Detmolder Straße/Römers Hof soll schon wieder umgestaltet werden. „Die Verkehrsabteilung des Rathauses muss jetzt endlich einmal Vorschläge machen“, kritisierte Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser in der Bezirksvertretung Haspe den Langmut der Stadt: „Gar nichts zu machen, finde ich schon bedenklich.“ CDU-Sprecher Gerhard Romberg sprach gar von einem Planungsfehler der Verwaltung: Man kennt doch die Dummheit der Autofahrer.“

Mehr Lärm für die Anwohner

Hintergrund für die Verärgerung in Haspe sind die Wild-West-Fahrmanöver auf der Tückingstraße. Dort, wo eigentlich der Kreisverkehr die Autofahrer einbremsen und somit für mehr Sicherheit sorgen sollte, ist es gefährlicher als je zuvor, weil die Verkehrsteilnehmer einfach ungebremst über die gepflasterte Mittelfläche geradeaus hinwegrauschen. Das sorgt nicht nur für mehr Lärmbelästigung bei den Anwohnern, sondern auch für ängstliche Kinder auf dem Zebrastreifen, die vom Verkehr einfach ignoriert werden. Teilweise werden sogar Autofahrer, die vorschriftsmäßig den Kreisel ausfahren, von durch die Mitte rollenden, nachfolgenden Fahrzeugen einfach überholt.

Insel muss überfahrbar bleiben

Angesichts dieser Situation wurde aus der Politik die Forderung formuliert, die Mittelinsel des Kreisels um mindestens zehn Zentimeter anzuheben, um ein Überfahren konsequent zu verhindern – am liebsten noch mit einem Hasper Esel im Zentrum. Unmöglich: Fachbereichsleiterin Barbara Hammerschmidt erinnerte an Rechtsvorschriften, die besagen, dass Minikreisverkehrsplätze überfahrbar bleiben müssen, damit dort Busse und Lkw – diese haben am Tücking eigentlich gar nichts zu suchen – auch passieren können. Somit forderte die Bezirksvertretung, den Mittelbereich zumindest farbig und mit einer erhöhten scharfen Fahrbahnkante zu gestalten, um der Raserei Einhalt zu bieten. Außerdem sollen Fahrbahnverengungen und ein Tempo-30-Limit geprüft werden. Nach der Sommerpause geht die Debatte weiter. Bis dahin werden am Lindental sowie am Sporbecker Weg auch die Fahrbahn-Piktogramme aufgetragen, die die Lkw stoppen sollen.