Hagen. Montag muss Skandal-Rapper Nuhsan C. ausreisen. Am Samstag rief er seine Fans zu einem Videodreh zusammen – und wurde von der Polizei abgeführt.

Bei einem spontanen "Abschiedskonzert" inklusive Videodreh in Hagen ist am Samstagnachmittag Skandal-Rapper Nuhsan C. alias Jigzaw von der Polizei abgeführt worden. Den restlichen Tag verbrachte er im Polizeigewahrsam. Der Schützling von Rapper Kollegah muss am Montag mit dem Flieger die Bundesrepublik Deutschland in Richtung Türkei verlassen – er wird abgeschoben.

Schon vor einigen Tagen hatte Nuhsan C. seine Fans über Instagram zu dem Event eingeladen. Ziel war der Dreh eines neuen Musikvideos. Der genaue Ort stand allerdings erst am Freitagabend fest. Die Fans sollten am Samstag um 15 Uhr zum Jugendzentrum nach Altenhagen kommen, schrieb der Rapper.

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Rund 400 Fans kamen, laut Polizei zumeist minderjährige Jungs. Jigzaw ließ sich allerdings Zeit: Er erschien erst gegen 16 Uhr. Dann brach Chaos auf der kleinen Friedensstraße gegenüber des Altenhagener Friedhofs aus. Die Fans umringten den Wagen des Rappers und blockierten dabei die komplette Straße.

Nuhsan C. stieg aufs Dach seines Wagens und ließ sich feiern. Das geplante Musikvideo war vermutlich schnell im Kasten.

Nach einiger Zeit tauchte ein einzelner Streifenwagen auf. Gegen die Masse der Menschen konnten die zwei Beamten allerdings nichts ausrichten – sie zogen sich zurück und warteten auf Verstärkung. Erst mit der Unterstützung weiterer Kräfte, die den Fans auch mit Reizgas drohten, ließ sich die Menge (widerwillig) auseinander drücken.

Die jungen Männer beleidigten und bespuckten die Beamten, sagte ein Polizeisprecher. Gewalttätig sei die Menge aber nicht geworden.

So kamen die Beamten an Nuhsan C. heran. Als der Rapper wieder ins Auto steigen wollte, wurde er von den Polizisten abgeführt und in einem Streifenwagen weggebracht. Jetzt werde geprüft, ob Jigzaw die Menge aufgewiegelt und zu den Beamtenbeleidigungen aufgefordert habe. An den Abschiebungsplänen ändere das aber nichts, so der Sprecher.