Dahl. . Nach der gescheiterten Sprengung eines Geldautomaten und einem Brand bleibt der Edeka in Hagen-Dahl geschlossen. Kunden fühlen mit dem Inhaber.
So recht weiß er noch nicht, wie es weiter geht – Benny Preller, der Inhaber der Edeka-Filiale in Hagen-Dahl. Sein Geschäft war am Mittwoch in Brand geraten, als bislang unbekannte Täter versucht hatten, einen Geldautomaten der Sparkasse, der sich am Gebäude befindet, in die Luft zu sprengen. Seither muss sein Laden geschlossen bleiben. Der Schaden geht weit in den sechsstelligen Bereich.
„Die Filiale wird noch zwei bis vier Wochen geschlossen bleiben müssen“, erklärt Preller auf Anfrage. „Der Schaden liegt bei 300.000 bis 400.000 Euro. Der Ruß hat sich auf alle Regale, die Lebensmittel und in die Kühltheke gelegt. Er ist krebserregend, und deshalb muss eine Spezialfirma die ganze Filiale reinigen.“
Die Ungewissheit für den Inhaber bleibt
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Glücklicherweise ist Preller in diesem Schadensfall gut versichert, wie er sagt. Seine Versicherung springe ein und unterstütze ihn. Und trotzdem bleibt für den Geschäftsmann, dessen Bruder David die Edeka-Preller-Filiale in Breckerfeld betreibt, eine gewisse Unsicherheit: „Ich hoffe einfach, dass meine Kundschaft sich nicht umorientiert und auch wiederkommt, sobald wir wiedereröffnen können. Gegen die Effekte, die eine solch lange Schließung nach sich ziehen kann, ist man nämlich nicht versichert.“
Zumindest einige seiner Stammkunden fühlen mit ihm: „Das tut mir total leid“, sagt Anke Jahndorf, die drei- bis viermal in der Woche im Edeka einkauft. „Ich kann den Laden prima zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen. Das ist ein großer Vorteil.“
Einige Dahler kaufen ganz bewusst vor Ort ein
Auch Dorothee Boecker, zählt zu den Stammkunden. „In der letzten Woche hatten wir Gäste. Da habe ich meinen Großeinkauf ohnehin bei einem Discounter erledigt. Aber ich kaufe immer wieder ganz bewusst im Edeka ein, weil ich es gut finde, dass es hier am Ort noch einen Supermarkt gibt. Das will ich auch weiter unterstützen.“ Kurzfristig will sie auf die Geschäfte in Breckerfeld, wo sie arbeitet, oder im Eilper Zentrum ausweichen.
Das allerdings können nicht alle Menschen, die im Volmetal leben. „Für einige unsere Bewohner ist eine längere Schließung schon ein echtes Problem“, sagt Sabina Fischer, Leiterin des Altenwohnheims Dahl, „wir bieten zwar einen Marktwagen an, in dem sich die Senioren mit Kleinigkeiten versorgen können, aber es gibt eben doch eine ganze Menge Bewohner, die einen kleinen Spaziergang bis zum Edeka machen.“
Viele ältere Dahler auf Nahversorgung angewiesen
Man versuche nun, derene Wünsche abzufragen und entsprechende Lebensmittel zu besorgen. „Aber wenn jemand spontan einen Wunsch hat, dann geht das leider nicht.“ Hinzu, so Fischer weiter, komme, dass es in Dahl viele ältere Menschen gebe, die alleine leben und auf einen Supermarkt vor Ort angewiesen seien.
Noch länger als die Edeka-Kunden werden Sparkassen-Kunden im Hagener Süden auf den Service-Punkt verzichten müssen. Wie die Sparkasse erklärt, hat ein neuer Geldautomat eine Lieferzeit von drei Monaten. Wie lange es dauern wird, bis der Service-Punkt wieder aufgebaut ist, sei ebenfalls noch unklar. Weiterhin gelte: Dahler Kunden, die beispielsweise Geld bei der Märkischen Bank abheben, erhalten von der Sparkasse die entstehenden Fremdgebühren zurück.
Polizei Hagen hat neue Erkenntnisse
Die Polizei Hagen hat derweil neue Hinweise und Erkenntnisse in Bezug auf die versuchte Geldautomaten-Sprengung. Zum einen haben die Täter beim Versuch, den Geldautomaten zu sprengen, herkömmliches Benzin verwendet. Zum anderen wurden wenige Kilometer weiter, im Ortsteil Rummenohl, gestohlene Dortmunder Autokennzeichen gefunden, die der oder die Täter möglicherweise verwendet haben, als sie vom Tatort flüchteten.
Die Polizei fragt deshalb, ob irgendjemand vielleicht etwas Auffälliges beobachtet hat oder möglicherweise gesehen hat, wie die Nummernschilder an den Straßenrand in Rummenohl gelangt sind. Hinweise an Tel. 02331/9862061.