Breckerfeld. . Landwirte aus Breckerfeld stellen Flächen für Blühstreifen zur Verfügung. Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft hat das Saatgut gestiftet.
Es sind vielleicht nur schmale Streifen. Zwei Meter mögen wenig wirken, wenn man die Fläche betrachtet, die ein mittelgroßer Acker hat. Aber wenn man all die Streifen mit einer Länge von 3,5 Kilometern zusammennimmt, so ergibt sich doch eine Fläche, die größer ist, als ein Fußball-Platz. Wenn man so will, schaffen Heiner Born und seine Kollegen in der Syllbach, in Ehringhausen, in Wahnscheid, Frettlöh und auf Langscheid gerade Insektenparadiese.
Born ist der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Breckerfeld. Er, Jörg Kückelhaus, Wolfgang und Christian Abel, Ottmar und Matthias Schnepper sowie Oliver Berker stellen Flächen für Blühstreifen zur Verfügung. Die Stiftung Westfälische Kulturlandschaft hat das Saatgut gestiftet.
Blumen am Feldrand
Am Montag hat Ortslandwirt Born gesät. In zwei Wochen rechnet der Landwirt mit ersten Halmen. In sechs Wochen – so das Wetter den mitspielt und es wieder ein bisschen wärmer werde – könnten die ersten Blumen am Rande der Felder tun.
„Uns Landwirten wird ja immer unterstellt, dass wir zu viele Flächen in Anspruch nehmen und für das Aussterben von Arten verantwortlich sind“, so Heiner Born, „durch unser freiwilliges Engagement wollen wir ganz bewusst zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist. Wir machen uns auf diesem Wege für eine Vielfalt stark. Wir geben Insekten ein Zuhause. Und das machen wir gern und aus Überzeugung.“
Verzicht auf 30 Tonnen Mais
Neben der Zeit, die Heiner Born für das Aussäen benötigt, verzichten die Bauern auf einen Teil ihrer Erträge. „Am Ende reden wir hier über rund 30 Tonnen Mais, auf die wir verzichten“, sagt Heiner Born, der das aber nicht überbewertet wissen will. „Das ist unser freiwilliger Beitrag für den Artenschutz.“ Gleichzeitig, so Born, wünsche man sich aber auch, dass die Politik endlich handele. „Wenn man bedenkt, dass in Deutschland täglich 80 Hektar zubetoniert werden, dann zeigt das doch, wo Flächen verbraucht werden.“
Blühstreifen hatte im letzten Jahr bereits Udo Baumeister angelegt. Auf ein Areal von drei Hektar summiert sich seine Blumenwiese, die mindestens noch vier Jahre lang erhalten bleiben wird. „Man muss auch überzeugt sein von der Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme“, hatte Baumeister im letzten Sommer sein Engagement in Sachen Umweltschutz erklärt. „Und das bin ich.“ Neben den Blühstreifen hatte sich Baumeister auch bereit erklärt, eine vielfältige Fruchtfolge auf seinen Feldern zu gewährleisten.