Hagen. . Aus für das Edel-Steakhaus „Hohoffs 800 Grad“. Den Pächtern wurde die fristlose Kündigung ausgesprochen. Nun wird ein neuer Pächter gesucht.

Aus für das Edel-Steakhaus „Hohoffs 800“: Das schicke Restaurant auf dem Elbers-Gelände, über dem seit Monaten dunkle Wolken kreisen, ist geschlossen.

Fristlose Kündigung

„Die Firma Hagenpeg hat sich entschlossen, sich ab dem 1. Mai von seinem Mieter ,Hohoffs 800 Grad’ zu trennen“, teilte am Donnerstag Christian Isenbeck mit. Der Mit-Geschäftsführer von Hagenpeg (die Firma gehört den Familien Kieft und Kreke) erklärt, man habe Michael und Stefanie Hohoff, den Betreibern des Steakhauses, die fristlose Kündigung zukommen lassen sowie ihnen das Vermieterpfandrecht ausgesprochen Der Grund seien Mietrückstände im sechsstelligen Bereich.

15-Jahres-Pachtvertrag

Das hochpreisige Restaurant wurde im August 2016 bei Elbers eröffnet. Das ehemalige Kesselhaus sowie der Schornstein wurden mit Millionenbeträgen architektonisch aufwändig umgestaltet, „den Großteil der Investitionen hat Hagenpeg übernommen“, so Isenbeck. Mit den Hohoffs wurde ein 15-Jahres-Pachtvertrag geschlossen.

Im noblen, im Art-Deko-Stil gestalteten Restaurant „Golden Cage“, das Geschäftsleute aus der ganzen Region ansprechen sollte, fanden 98 Gäste Platz, in der Bar „Grand Central Station“ 95 Gäste.

© Michael Kleinrensing

„Die Umsätze im Steakhaus waren gut, ich kenne die Zahlen“, sagt Isenbeck, „aber das Management war schlecht“.

So sei die Bar nicht autark vom Restaurantbetrieb und nicht mit Leidenschaft geführt worden und die Chance, auch jüngere Hagener anzusprechen, sei somit vertan worden.

Anstrengungen seitens des Vermieters, die Bar aufzuwerten (zum Beispiel wurde ein separater Eingang mit Baldachin errichtet) brachten nicht den gewünschten Erfolg.

Neuer Pächter gesucht

„Wir wollen neu anfangen und suchen einen neuen Pächter für Restaurant und Bar“, betont Christian Isenbeck.

In den kommenden Wochen sollen Umbauarbeiten vorgenommen werden.

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An die Bar wird eine aufgeständerte Terrasse angebaut (zwischen Schornstein und Theater an der Volme), und im Eingangsbereich des Restaurants soll sich in puncto Garderobe etwas tun.

Der Mit-Geschäftsführer unterstreicht, dass sich Hagenpeg auch künftig für die Räumlichkeiten ein Steakhaus wünsche, „oder zumindest Gastronomie, bei der Fleisch eine zentrale Rolle spielt. Schließlich wurde alles – die Grill-Küche, die Deckenlüftung und der Brandschutz – auf Grillen ausgerichtet“.

Christian Isenbeck bedauert die Entwicklung des „Hohoffs 800 Grad“, das als Stolzobjekt gesehen und als Vorzeige-Gastronomie mit Metropolen-Flair auf dem Areal galt. „Schade, in diesem Fall gibt es nur Verlierer“, so Isenbeck.

Am Donnerstag hatte Hagenpeg als Vermieter dafür gesorgt, dass das Steakhaus geschlossen blieb, ein Sicherheitsdienst wurde vor dem Gebäude platziert.

Michael und Stefanie Hohoff haben auf Anfragen unserer Zeitung bis zum Abend nicht reagiert.

Post auf der Facebook-Seite des Hohoffs

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Auf der Facebook-Seite des Restaurants wurde am frühen Donnerstagabend ein Post veröffentlicht: „Es erreichen uns hier gerade sehr viele Anfragen zur aktuellen Lage des Hohoffs 800° The Golden Cage und The Grand Central Bar. Wir wissen seit circa zwei Stunden, dass wir HEUTE nicht öffnen können.“ Man werde sich melden, sobald es mehr Informationen gibt, auch zur Einlösung der Gutscheine.

Unter dem Facebook-Eintrag posteten Nutzer innerhalb weniger Stunden dutzende Kommentare. Viele bedauern die Schließung, andere haben noch Gutscheine für einen Restaurant-Besuch und sorgen sich, dass dieser nun verfällt.