Hagen. . Rückwind erhält die Stadt Hagen für ihren Vorstoß, eine gendergerechte Verwaltungssprache einführen zu wollen – die Grünen finden’s gut.
Die Hagener Grünen begrüßen ausdrücklich die Initiative der Stadt Hagen zu Gleichberechtigung in der Sprache. Dieser bewusste Umgang mit Sprache und die wertschätzende Ansprache aller Geschlechter entspringe nicht etwa einer Laune, sondern erfülle eine Verpflichtung aus dem Landesgleichstellungsgesetz.
Männliches Denken
„Der Notarzt, der zu dem Unfall eines Vaters mit seinem Kind gerufen wird, kann entsetzt die Behandlung nicht durchführen, denn das Kind ist sein Sohn.“ Wer dies nicht für einen Fall gleichgeschlechtlicher Partnerschaft hält, ist irritiert. Wie kann das Kind zwei Väter haben? Hat es nicht, der Notarzt ist eine Frau. „Dieses Beispiel zeigt, dass die Nutzung der männlichen Form für beide Geschlechter dazu führt, die Person männlich zu denken“, erläutert Kreisverbandssprecherin Christa Stiller-Ludwig.
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Immer wieder sei zu hören, die Sprache werde durch geschlechtergerecht formulierte Texte kompliziert und kaputt gemacht. Dabei habe doch Sprache zunächst eine Funktion, sei ein Werkzeug zur Darstellung der Wirklichkeit, die nicht nur aus einem Geschlecht bestehe, argumentiert die Grüne: „Das generische Maskulin kommt aus einer Zeit, als Sprachstrukturen im wahrsten Sinne des Wortes Herrschaftsstrukturen waren. Das sollten wir hinter uns haben. Wer sich um geschlechtergerechte Sprache bemüht, wird bald feststellen, dass mit ein paar Regeln und sprachlicher Kreativität sperrige Bandwurmwörter und Aufzählungen vermieden werden können.“
Unterstützung für die Stadt
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Hagen habe für ihren Vorstoß, öffentliche und kreative Unterstützung verdient. „Probieren Sie es doch einfach mal aus, das Werkzeug Sprache dem 21. Jahrhundert gerecht zu nutzen. Dann bleibt diese Sprache auch nicht alltagsfremd“, so Christa Stiller-Ludwig.