Breckerfeld. . Trozt des nasskalten Wetters erwandern in Breckerfeld 150 Aktive 10.000 Euro für den guten Zweck. Hier alle Hintergründe zu einer tollen Aktion.
Wind hat geweht. Nieselregen ist gefallen. Von Sonne keine Spur. Ob sie gezögert haben? Birgit Obereiner schaut in die Runde. „Keine Sekunde“, sagt sie. „Dieser Tag ist für uns Tradition. Seit ewigen Zeiten.“
Pausenhalle Schulzentrum – Zeit zum Essen: Es gibt heißen Kaffee. Es duftet nach Waffeln. Hier sitzen sie nach 15 Kilometern: Birgit Obereiner, Katja Wengenroth, die die Freunde in jedem Jahr motiviert, Claudia Schier, Anke Schedel, Carola Boy, ihr Mann Detlev und Hund Hella, der vermutlich noch ein paar Kilometer mehr in seinen vier Beinen hat. „Die Strecke war gut“, sagt Claudia Schier. Und die Versorgung unterwegs auch. „An den Kontrollpunkten gibt es diesen leckeren heißen Zitronentee und die bunten Eier.“
Tiefdruckgebiete machen Atempause
Sie alle sind gekommen – trotz des Schmuddelwetters. Und das wiederum lässt die Organisatoren lächeln: „Das ist unglaublich, dass sich trotz dieser nicht sehr einladenden Bedingungen so viele auf den Weg gemacht haben“, sagt Paul-Werner Damm. „Es zeigt, wie sehr sich das ,Wandern für die Andern’ in Breckerfeld etabliert hat. Anders ist das nicht zu erklären.“ „Am Ende waren es 150 Teilnehmer“, bilanziert Mitorganisator Erich Korntheuer, „40 machten sich sogar auf die 15-Kilometer-Strecke.“
Dabei hatten die meisten Wanderer noch Glück: Während die Wege vom anhaltenden Regen der vergangenen Tage durchnässt waren, verzichtete der Himmel am Samstagvormittag auf die großen Güsse von oben. Dennoch soll es für die Organisatoren kein Tabu-Thema bleiben, für die Zukunft einen Termin auszugucken, bei dem die Witterung mit hoher Wahrscheinlichkeit stabiler ausfällt.
Tradition schafft Treue
Es ist die Gemeinschaft, die die treuen Wanderer jedes Jahr antreibt. Und die Gewissheit, mit jedem Schritt Gutes zu tun. So ist das beim Wandern für die Andern des ökumenischen Arbeitskreises Breckerfeld, das eine Gruppe Ehrenamtlicher um Margarete und Hans Janßen vor gut 30 Jahren ins Leben gerufen hat. Alle Teilnehmer (darunter traditionell der Bundestagsabgeordnete René Röspel, der Landtagsabgeordnete Hubertus Kramer und bereits zum 30. Mal Ehrenbürgermeister Klaus Baumann) haben Sponsoren gesucht, die sie unterstützen. Oder sie zahlen für sich selbst.
Nahezu 300.000 Euro sind so bei all den Wanderungen zusammengekommen. Mit den weiteren 10.000 Euro von diesem Wochenende wurde auch diese Schallmauer durchbrochen. Wesentlich dazu beigetragen hat auch das Dritte-Welt-Team, das regelmäßig in der katholischen Bücherei Waren offeriert: „Die haben ihren Verkaufserlös von 2000 Euro in diesem Jahr für unsere Aktion zur Verfügung gestellt“, berichtet Korntheuer.
In diesem Jahr geht der Erlös an ein Projekt in Simbabwe, bei dem Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen. Schüler der Sekundarschule Breckerfeld haben dazu eine kleine Ausstellung zusammengestellt.
Helfende Hände sind willkommen
Das wiederum ist Teil des Generationenwechsels, den die Organisatoren eingeleitet haben und den sie weiter forcieren wollen, „Das Wandern für die Andern funktioniert nur, weil sich so viele Helfern in den Dienst der guten Sache stellen“, so Erich Korntheuer, ein Mann der ersten Stunde, und er hat dabei nicht nur die Mitglieder des ökumenischen Arbeitskreises im Blick, sondern unter anderem die Sekundarschüler und die Jugend der Evangelischen Kirchengemeinde. „Schauen Sie mich an – so ganz jung bin ich ja nicht mehr. Der ein oder andere, der diese Veranstaltung geprägt hat, weilt leider nicht mehr unter uns. Der Generationenwechsel muss stattfinden.“