Hagen-Mitte. . Die Hindenburgstraße in Hagen wird nicht umbenannt. Das hat die Bezirksvertretung Mitte so entschieden.

Die Hindenburgstraße im Bahnhofsviertel bleibt weiter die Hindenburgstraße. Das hat die Bezirksvertretung Mitte in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen und damit einen Antrag der Linken-Fraktion abgelehnt, der darauf abzielte, die Straße nicht mehr nach dem umstrittenen ehemaligen Reichspräsidenten, der einst Hitler zum Kanzler ernannte, sondern nach einem Opfer des NSU-Terrors zu benennen.

Eine Umbenennung hätte 183 Hagenern und neun Gewerbebetrieben eine neue Adresse beschert – ein enormer Aufwand. Und da sich die Politiker nicht sicher waren, wie das Leben und Wirken Paul von Hindenburgs genau einzuschätzen ist, wurde der Historiker Dr. Ralf Blank, Leiter des Fachdienstes Wissenschaft, Museen und Archive, um eine Einschätzung gebeten.

Schilder zum Leben und Wirken Hindenburgs

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Seine Empfehlung: den Namen beibehalten, allerdings in Kooperation von Stadtarchiv, VHS, Hagen-Agentur, Heimatbund und Stadtheimatpfleger ein pädagogisches Programm zu Straßennamen in Hagen auflegen.

Ein Vorschlag, dem sich die Vertreter in der Bezirksvertretung anschlossen. Darüber hinaus sollen auf Hinweisschildern Informationen zu Hindenburg gegeben werden. Und auch dem Dortmunder Mehmet Kubaşık, der von NSU-Terroristen getötet wurde, will man ein Andenken bewahren. Die nächste neue Straße, die im Stadtbezirk gebaut wird, könnte nach ihm benannt werden.