Haspe. . Der Vorstoß der Stadt Hagen, an der oberen Grundschötteler Straße 19,4 Hektar Gewerbeflächen entstehen zu lassen, wird in Haspe abgelehnt.

Ein weiteres Hasper Gewerbegebiet an der oberen Grundschötteler Straße soll es nicht geben. Diese Empfehlung gab die Bezirksvertretung Haspe in ihrer jüngsten Sitzung im Rahmen der Debatte über den Regionalplan-Entwurf.

Gegen die Stimmen von Grünen und Hagen Aktiv sprach sich das Bezirksgremium allerdings dafür aus, ein konkretes Areal entlang der Hauptverkehrsachse in Richtung Autobahn (A 1) für die Ansiedlung eines Erweiterungsbaus der Volmarsteiner Firma Abus (Sicherheitstechnik) zuzulassen.

Fehlbedarf von 71,5 Hektar

Angesichts des erheblichen Mangels an Gewerbeflächen in Hagen – die Planungsverwaltung geht aktuell von einen Fehlbedarf von 71,5 Hektar aus – hatte die Stadt nach interner Abwägung letztlich vorgeschlagen, 19,4 Hektar unweit des Stadtgrenze zu Volmarstein als Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereich auszuflaggen. Ein Vorstoß, der in der Hasper Bezirksvertretung durchweg auf Widerstand stieß.

„Die Flächen östlich der Grundschötteler Straße sind ein wichtiger Hasper Erholungsbereich zu dem sogar ein kleines Waldstück gehört“, lehnte SPD-Fraktionssprecher Peter Mervelskemper das Raumentwicklungskonzept ab. „Es handelt sich um ein klassisches Naherholungsgebiet mit Teichen und Wildbeständen, das sowohl von Spaziergängern als auch von Reitern genutzt wird. Daher ist mir der Vorschlag nicht bloß völlig unverständlich, sondern sogar ein Frevel an der Natur.“

Eine Einschätzung, die Sprecher sämtlicher Parteien teilten. „Das Gelände ist auch viel zu steil um es mit verhältnismäßigem Aufwand erschließen zu können“, verwies CDU-Sprecherin Heike Bremser sowohl auf topografische als auch auf Altlastenprobleme.

Grundstücksgeschäft als Ausnahme

Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser erinnerte daran, dass die Hasper Bezirksvertretung zuletzt immer deutlich gemacht habe, dass es für großflächige Gewerbeflächen an der Grundschötteler Straße keine Mehrheiten gebe. Mit der Aufweichung dieses Tabus nördlich der Schülinghauser Straße sei bereits das Maximum erreicht.

Das habe auch der Grundstücksbesitzer, der ehemalige Hasper Bauunternehmer Heinz-Walter Bamberg, signalisiert, berichtete Mervelskemper von einem aktuellen Gespräch. Für das Grundstück soll es nach WP-Informationen bereits konkrete Verhandlungen mit Abus geben, dessen Unternehmenszentrale nur wenige Meter entfernt auf Volmarsteiner Seite steht.

Für weitere Verkäufe stehe Bamberg zum jetzigen Zeitpunkt auch gar nicht zur Verfügung. „Im Gegenteil“, so Mervelskemper, „er möchte den Erlös aus dem Verkauf sogar nutzen, um das Gehöft auf den Wiesengrundstücken neu aufzubauen, um von dort aus die Flächen wieder bewirtschaften zu können.