Eckesey. . Als sich eine Transfergesellschaft der Belegschaft vorstellen will, eskaliert die Situation. Die Sitzung muss abgebrochen werden.
Tumulte bei der Betriebsversammlung des angeschlagenen Automobilzulieferers TWB in Eckesey: Als sich Dienstagnachmittag eine Transfergesellschaft den von rund 290 Kündigungen bedrohten Mitarbeitern vorstellen wollte, eskalierte die Situation. „Es war plötzlich eine Stimmung wie bei einer Demo“, sagt Betriebsratsvorsitzender Orhan Aksu.
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Besonders am Personalleiter entlud sich nach WP-Informationen der Frust der Mitarbeiter. Sie sind enttäuscht, dass es keine Abfindungen geben soll und der Sozialplan nicht korrekt umgesetzt werde, sondern nach persönlichen Beziehungen entschieden werde, wer im Unternehmen bleiben dürfe und wer nicht. Dazu komme: Die ursprünglich für zwölf Monate angesetzte Transfergesellschaft soll auf zehn Monate verringert worden sein.
Fisher Dynamics hat Interesse
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In Schieflage ist das Unternehmen, weil VW alle Geschäftsbeziehungen zu Noch-TWB-Besitzer Prevent zum 31. März gekündigt hat. Zwar steht mit dem US-Unternehmen Fisher Dynamics ein potenzieller Käufer in den Startlöchern, doch TWB habe laut Fisher Dynamics erklärt, aktuell so stark mit dem Personalabbau beschäftigt zu sein, dass Verkaufsverhandlungen nicht möglich seien.
Auch gestern beantwortet die TWB-Geschäftsleitung keine Anfrage der Redaktion. Dafür reagiert Jens Mütze, Geschäftsführer der IG Metall in Hagen noch einmal auf den Vorwurf der Belegschaft, dass seine Gewerkschaft nicht wie versprochen den Arbeitskampf eröffnet habe. „In einem Einigungsstellen-Verfahren, in dem es um einen Interessenausgleich geht, sind wir nicht legitimiert, in den Arbeitskampf zu ziehen.“ Zumal der Betriebsrat sich einen Arbeitsrechtler an die Seite geholt habe, der das Verfahren begleite.