Hagen. . Tücking, Remberg, Fleyer Straße, Feithstraße, Boele und jetzt ein ganzer Bezirk: Das Lkw-Problem wird immer größer. Ein Schild wird gefordert.

Es werden Masterpläne geschmiedet, und es werden Radverkehrskonzepte erstellt – doch Hagen ächzt im Hier und Jetzt unter der hohen Belastung von Lkw-Verkehren. Vor allem, weil das Stadtgebiet zwischen den Autobahnen 45 und 1 als Abkürzungsstrecke missbraucht wird. Nachdem schon 600 Anwohner des Tückings und Bürger in Boele, am Remberg, an der Fleyer Straße oder an der Feithstraße mehrfach um Hilfe gerufen haben, schlägt jetzt noch ein ganzer Stadtbezirk zusätzlich Alarm: Eilpe und Dahl. Das Kuriose: Sie fordern Beschilderungen, die die Verwaltung schon zigmal abgelehnt hat.

Eine symbolische Szene aus dem Dezember 2017: Ein Flixbus fährt sich auf einer Höhenstraße im Süden fest.
Eine symbolische Szene aus dem Dezember 2017: Ein Flixbus fährt sich auf einer Höhenstraße im Süden fest.

: „In jüngster Vergangenheit kommt es in den topografisch steil gelegenen Ortslagen Hagens vermehrt vor, dass sich Lastkraftwagen oder Reisebusse aufgrund von nichtgeeigneten Routen, welche ihnen ihr Navigationsgerät anbietet, festfahren.“ Aufgrund des bergigen Charakters des Bezirks Eilpe/Dahl und des hohen Lkw-Aufkommens durch die Nähe zur A45 bestehe gerade im Süden erhöhter Handlungsdruck, über die normale Beschilderung hinaus Hinweisschilder zu Beginn von Streckenabschnitten zu installieren.

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Bezirksbürgermeister Michael Dahme (SPD): „Man erlebt ja oft, dass Dinge in Hagen angeblich nicht gehen sollen, aber woanders sieht man sie dann. Wir halten diese Schilder für eine wirksame Idee. Ich fordere noch mal eine ordentliche Begründung, warum das nicht gehen soll.“ Dahme spielt auf Nachbar-Gemeinde Schalksmühle an, wo besagte Schilder an der Heedfelder Straße stehen. Peter Neuhaus von der CDU: „Wir haben Kontakt zum Landesbetrieb Straßen NRW. Und dort erklärt man uns, dass man diese Schilder aufstellt, weil es rechtlich möglich ist. Wenn die Kattenohler und Brunsbecker Talbrücke saniert werden, dann fahren die Lkw-Fahrer in Lüdenscheid-Nord ab und schleichen über die Höhenstraßen im Süden.“

So sehen die Schilder aus, um die es in der Diskussion geht.
So sehen die Schilder aus, um die es in der Diskussion geht. © Archiv

Verwaltung blickt auf die Normen

Wie strikt die Verwaltung ein Schild ablehnt, das nicht nur in Schalksmühle, sondern in vielen anderen Städten aufgestellt wird und Wirkung zeigt, muss seit Monaten Michael Gronwald von Hagen Aktiv erfahren. Er hatte das Schild am Tücking gefordert, weil über diesen Schleichweg zwischen Vorhalle, Kuhlerkamp und Haspe zahlreiche Lkw verbotenerweise rollen und sich festfahren. Doch die Verwaltung lehnte ab, hakte sogar extra beim Bundesministerium für Verkehr nach, um sich ihre Haltung absegnen zu lassen.

Auch eine kombinierte Blitzanlage lehnt die Verwaltung am Tücking ab. Messungen, mit der die Verwaltung das begründet, zweifelt Hagen Aktiv an. Weil sie an einem Zebrastreifen vor einer scharfen Kurve und in den Sommerferien gemacht wurden.

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