Hagen. . Die umstrittene Bewirtschaftung der Lehrerparkplätze an Schulen wird nach den Ferien fortgesetzt. Jeder Stellplatz kostet 25 Euro pro Monat.

Der Parkdruck rund um die Schulen in Hagen hat mit Beginn der Sommerferien schlagartig nachgelassen. Doch wenn Ende August das neue Schuljahr anfängt, setzt auch der Kampf um die Parkplätze wieder ein, zumal die Stadt Hagen ihre Strategie konsequent weiterverfolgt und die vom Rat beschlossene Gebührenpflicht für Lehrerparkplätze auf weitere Schulen ausdehnen will.

Bereits im Herbst sollen die Parkplätze an der Förderschule Friedrich Bodelschwingh in Wehringhausen mit einer Schranke versehen und bewirtschaftet werden. Dann müssen die Pädagogen auch dort 25 Euro pro Monat zahlen, wenn sie ihre Autos weiterhin auf den auf dem Schulgelände liegenden Stellflächen parken möchten.

Lehrer sauer über kostenpflichtige Parkplätze

Wie die Lehrer reagieren, wird sich zeigen. An anderen Schulen hatte die Parkplatzbewirtschaftung großen Unmut ausgelöst. Am Weiterbildungskolleg Rahel Varnhagen und der benachbarten Grundschule Emst boykottierten beide Kollegien den Parkplatz. Stattdessen stellten sie ihre Autos in den umliegenden Wohngebieten ab, was wiederum die Anlieger auf die Palme brachte.

Vermietung beschert Stadt satte Einnahme

2017 hat die Stadt durch die Vermietung von Schulparkplätzen 65 000 Euro eingenommen. An vielen Schulen läuft die Vermietung reibungslos.

Der Rat hatte 2012 entschieden, den Lehrern für die Nutzung der Parkplätze 20 Euro pro Monat abzuverlangen, 2016 wurde die Miete auf 25 Euro erhöht.

Dagegen scheint sich die Situation an der Gesamtschule Helfe, mit 1500 Schülern Hagens größte Lehranstalt, ein wenig entspannt zu haben. Das liegt zum einen daran, dass nach Auskunft von Schulleiter Mönig inzwischen bis zu 40 Lehrer einen Platz auf den geräumigen Parkdecks angemietet haben. Zudem hat die Stadt auf die Proteste der Eltern reagiert und stellt ehrenamtlich an der Schule tätigen Vätern und Müttern jetzt 15 statt fünf freie Parkplätze zur Verfügung. Hinzu kommt, dass die Elternpflegschaft der Gesamtschule mit ihrer Online-Petition für freies Parken keinen Erfolg hatte. „Leider haben nicht sehr viele Bürger unterschrieben“, berichtet Vorsitzende Natascha Veneziano.

Tricksereien an der Parkplatzschranke

Das alles hat dazu geführt, dass der Widerstand deutlich abgeebbt ist. „Grundsätzlich haben sich alle Beteiligten mit der Situation abgefunden“, berichtet Andreas Mönig, Leiter der Gesamtschule. Vor allem die Vergabe der Gastausweise an die Eltern funktioniere ganz passabel. Zwar ständen den 15 Ausweisen weitaus mehr ehrenamtlich tätige Erwachsene gegenüber, doch in vielen Fällen könnten die Eltern die Ausweise untereinander austauschen und ihren Wagen dann auf dem Parkdeck abstellen.

Bisweilen werden die geltenden Vorschriften allerdings verletzt. So sollen im abgelaufenen Schuljahr einige Lehrer die Schranke nach Einfahrt auf die Parkdecks nicht wieder geschlossen haben, so dass Kollegen ohne Parkausweis ihre Fahrzeuge ebenfalls dort abstellen konnten. Die Stadtverwaltung hat diese Verstöße bei Kontrollen dokumentiert und angekündigt, unberechtigt parkende Autos abschleppen zu lassen.

Eine Sprecherin der Verwaltung erklärte dazu, Lehrer mit Parkausweis könnten sich zu Recht an die Stadt wenden, wenn sie wegen der Falschparker keinen Parkplatz fänden. Auf der anderen Seite ergebe sich daraus die Verpflichtung, die Schranke ordnungsgemäß zu bedienen.