Hagen. . Hagens Kämmerer sieht nach der Ankündigung des Landes für ein zweites beitragsfreies Kita-Jahr keinen Spielraum für geringere Elternbeiträge.
Das von der Landesregierung angekündigte zweite beitragsfreie Kindergartenjahr wird den städtischen Haushalt unterm Strich wohl eher be- als entlasten. So jedenfalls die erste Einschätzung von Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann im WP-Gespräch. Er sieht auch nach der Ankündigung aus Düsseldorf keinen Spielraum für eine Senkung der Elternbeiträge oder zumindest ein Aussetzen der beschlossenen jährlichen zweiprozentigen Erhöhung.
„Der Ausfall der Elternbeiträge für das weitere beitragsfreie Kindergartenjahr wird zwar durch die Landeserstattung vollständig
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kompensiert“, so Christoph Gerbersmann. Doch sinke die Erstattung für das bisherige beitragsfreie Kita-Jahr von 19 Prozent auf 16,9 Prozent. Und zudem seien weitere Auswirkungen durch die Hagener Geschwisterkindregelung zu berücksichtigen: Geschwisterkinder waren zumindest bislang in Hagen generell beitragsfrei – auch wenn das erste Kind im letzten Kindergartenjahr beitragsfrei war.
Stadt muss 12,5 Millionen Euro selbst tragen
Selbst bei einer leichten Überdeckung der Erstattung des Landes würden sich keine Spielräume ergeben: „Der nicht durch Elternbeiträge und Landes- bzw. Bundeszuschüsse gedeckte Betrag bei den Kitas beträgt rund 12,5 Millionen Euro, den die Stadt tragen muss“, rechnet Gerbersmann vor. „Ich möchte mit dieser Zahl dem Eindruck entgegen treten, dass durch Verbesserungen von Landes- oder Bundesseite in Hagen bei den Kitas ein Überschuss entsteht, der zur Entlastung der Beitragszahler zur Verfügung steht.“ Wenn sich im Rat eine Mehrheit für eine Aussetzung der jährlichen Zwei-Prozent-Erhöhung finde, dann müssten gleichzeitig andere Sparmaßnahmen in gleicher Höhe beschlossen werden.