Hagen. . Bei den Nebenkosten für Mieter und Hausbesitzer belegt Hagen im Vergleich der 100 größten Städte Deutschlands einen schlechten 88. Platz.

Bei den Nebenkosten für Mieter und Hausbesitzer belegt Hagen im Vergleich der 100 größten Städte Deutschlands einen schlechten 88. Platz. So lautet jedenfalls die Aussage einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des Eigentümerverbands „Haus und Grund“.

In ihr wurde die Belastung einer Durchschnittsfamilie durch Müllgebühren, Abwassergebühren sowie die Grundsteuer B in den 100 größten Städten Deutschland untersucht. In Regensburg lebt es sich demnach bei den drei Faktoren (Müll, Abwasser, Grundsteuer) mit 857 Euro im Jahr am günstigsten, in Leverkusen mit 1981 am teuersten. Hagen liegt mit einer Belastung von 1519 Euro pro Jahr nicht weit darunter.

Haus und Grund sieht Bund und Land in Pflicht

Tim Treude, der Geschäftsführer des in Hagen residierenden Landesverbands NRW von Haus und Grund, kritisiert diese Entwicklung: „Von den steigenden Mieten profitieren ja nicht die Vermieter. Ganz im Gegenteil: Der Spielraum, die Kaltmiete zu erhöhen, um auch mehr

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Potenzial für Investitionen zu haben, schrumpft. Und das liegt vor allem an den Kosten, die von der Politik beeinflusst werden.“ Den Schwarzen Peter will er aber nicht den klammen Städten wie Hagen zuschreiben: „So viel Spielraum haben diese doch gar nicht. Hier müssen Bund und Land helfen.“

Kämmerer zweifelt an der Methodik

Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann bewertet die Studie von Haus und Grund mit großer Vorsicht: Nach erster Durchsicht ergäben sich Zweifel, ob die Mittelwerte tatsächlich die Hagener Realität widerspiegelten. „Es wurden offenbar sowohl bei den Kanalanschlüssen als auch bei der Grundsteuer ausschließlich Mittelwerte für Einfamilienhäuser berechnet. Es ist mehr als zweifelhaft, ob dies den durchschnittlichen Wert der Belastung in einer durch Mehrfamilienhäuser geprägten Großstadt wiedergibt.“

Zudem müsse man auch die Entwicklung der vergangenen Jahre berücksichtigen, so Gerbersmann: „Die Stadt Hagen hat ihren Grundsteuerhebesatz letztmalig im Jahr 2013 erhöhen müssen.“ Der Hebesatz sei sicher nach wie vor hoch, jedoch in etlichen Stärkungspaktkommunen inzwischen noch höher.