Hohenlimburg. Ein kleiner Silberstreif am Horizont für Damaris Sieber-Scheene und ihre vier Kinder. Die Brandopfer haben jetzt eine neue Wohnung erhalten.

Auf ein solches Déjà-vu-Erlebnis hätte Damaris Sieber-Scheene gerne verzichtet. Denn als die 48-jährige Hohenlimburgerin am Mittwochnachmittag an dem ausgebrannten Haus an der Haardtstraße 41 stand, um sich mit Ramona Timm-Bergs und Hasan Kahraman zu treffen, kam es urplötzlich zu einer derart starken Rauchentwicklung, dass die Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen aus der Nahmer und Oege wieder ausrücken und noch einmal Nachlöscharbeiten erfolgen mussten. „Das habe ich doch alles schon einmal erlebt“, sagte ehemalige Hausbewohnerin völlig konsterniert.

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Sie hat aktuell mit ihren vier Kindern am Hobräcker Weg kurzfristig eine Wohnung (85 Quadratmeter) gefunden. „Vorübergehend“, betont Ramona Timm-Bergs, die aus ihrem Urlaub den Hausbesitzer überzeugt hatte, der Familie zu helfen.

Während die Sozialausschuss-Vorsitzende der Stadt Hagen von Dahme (Ostsee) über Emden (Nordsee), wo sie Damaris Sieber-Scheene und ihre Kinder abholte, nach Hohenlimburg fuhr, leistete Hasan Kahraman unter dem Motto „Hohenlimburg hilft“ mit Freunden Schwerstarbeit.

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Er holte den Brandopfern angebotene Reisebetten ab und brachte zahlreiche Säcke mit Kleider- oder Wäschespenden zum Hobräcker Weg. Dort packte Stefanie Krieger, die im Untergeschoss des Wohnhauses lebt, kräftig mit an. „Wir haben uns bemüht, es in der leerstehenden Wohnung ein bisschen gemütlich zu machen. Deshalb habe ich zunächst einmal alle Heizungen aufgedreht.“

Als Damaris Sieber-Scheene dort am Dienstagabend mit ihren Kindern eintraf, galt es, diese zunächst einmal zu verköstigen.

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    Mittwochmorgen machten sich Ramona Timm-Bergs und Damaris Sieber-Scheene dann auf den Weg ins Hagener Rathaus, um neue Ausweise zu beantragen und Anträge auf Unterstützung zu stellen. „Die Mitarbeiter der Stadtkanzlei haben uns dabei wunderbar geholfen“, betont Ramona Timm-Bergs, und auch der Oberbürgermeister habe seine Unterstützung zugesagt. Auch bei der Suche nach einer geeigneten Wohnung.

    Am Donnerstag sollen die weiteren Hürden genommen werden. Dann hat Ramona Timm-Bergs auch ein Gespräch mit dem Hohenlimburger Bauverein, ob dieser in der Obernahmer eine Wohnung vermieten könne. Heute soll auch endlich das Spendenkonto eingerichtet werden. Ramona Timm-Bergs: „Das haben wir am Mittwoch nicht mehr geschafft.“

    Damaris Sieber-Scheene sagt danke

    Damaris Sieber-Scheene ist bei aller Dramatik, die sie in den zurückliegenden Tagen erlebt hat, dankbar, dass so viele unbekannte Menschen sie und ihre Kinder unterstützt haben. „Allen ein herzliches Dankeschön. Insbesondere an Ramona Timm-Bergs, Hasan Kahraman und allen Feuermännern für ihren Einsatz.“