Hagen. . Dutzende Personen haben am Morgen Geldtransporte eines Hagener Sicherheitsunternehmens blockiert. Die Polizei vermittelte vor Ort.
Bei der Firma Prosegur in Vorhalle ruhte am Mittwochmorgen gezwungenermaßen die Arbeit. Streikende Mitarbeiter blockierten die Ein- und Ausfahrt des Unternehmens am Sporbecker Weg und verhinderten so, dass Geldtransporter das Gelände verlassen konnten.
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Die Betriebsleitung rief daraufhin die Polizei, die zwar einen Streifenwagen schickte und zu vermitteln suchte, jedoch nicht in das Geschehen eingriff. „Bei Arbeitskämpfen sind wir gehalten, uns neutral zu verhalten“, so Polizeisprecher Siemes: „Da muss man als Polizei sehr sensibel sein.“
Hohe Streikbeteiligung
Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi, die eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro bzw. eine Gehaltserhöhung von 250 Euro pro Monat sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern fordert, beteiligten sich rund 60 Mitarbeiter der Hagener Prosegur-Filiale am Streik der Geld- und Wertdienst-Branche. „Die Streikbeteiligung in Hagen ist hoch“, freute sich Karsten Braun vom Verdi-Landesbezirk.
Von 7 bis 8.30 Uhr habe man das Tor „dicht gemacht“. Mitarbeiter mit befristeten Verträgen hätten nicht an der Blockade teilgenommen: „Und Streikbrecher natürlich auch nicht.“
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Nach Abbruch der Aktion seien die Streikenden gemeinsam im Bus zu einer weiteren Niederlassung nach Oberhausen gefahren, der Ausstand werde am Donnerstag und Freitag fortgesetzt: „Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch in Hagen zu Engpässen bei der Versorgung mit Bargeld kommt.“
Nachholbedarf bei besserer Bezahlung
Der Nachholbedarf der Beschäftigten sei, was eine bessere Bezahlung angehe, groß: „Die Gewinne der Unternehmen sind hoch, und daran wollen die Mitarbeiter partizipieren.“ Immerhin seien sie bei ihrer Tätigkeit einem hohen Risiko ausgesetzt und nicht von ungefähr Schusswaffenträger. Dies müsse sich in einer angemessenen Bezahlung niederschlagen. Dass die Betriebsleitung in Vorhalle die Polizei regrufen habe, könne er nicht nachvollziehen, so Braun: „Das war eine ganz normale Streikaktion.
Seitens der Firma Prosegur wollte niemand eine Stellungnahme abgeben: „Das gilt für die tariflichen Auseinandersetzungen insgesamt als auch für Ereignisse an einzelnen Standporten“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Am Sporbecker Weg beschäftigt Prosegur nach Angaben von Verdi rund 120 Mitarbeiter, darunter Fahrer von Geldtransportern sowie Vorbereiter und Geldzähler.