Breckerfeld. . Der Leerstand der Glörtalsperre dürfte bald ein Ende haben. Sobald sich anhaltende Niederschläge ankündigen, wird wieder aufgestaut.

Länger als ein Jahr ist es her, dass an der Glörtalsperre in Breckerfeld der Stöpsel gezogen wurde. Jetzt könnte der beliebte Badesee, der während des Traumsommers 2018 komplett trocken lag, wieder angestaut werden. Zumindest theoretisch.

Denn noch in dieser Woche überprüfen Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg die technischen Anlagen an der Glörtalsperre. Sollten die Prüfer keine Bedenken haben, kann der See sofort wieder vollaufen. Voraussetzung allerdings: Es regnet. Und im günstigsten Fall reichlich.

Blick auf den Wetterbericht

Sieben Gesellschafter engagieren sich in Talsperren-GmbH

Die ist im Jahr 2006 gegründet worden mit dem Zweck, die Talsperre für den regionalen Einzugsbereich attraktiver zu gestalten, was in erster Linie Sport- und Erholungsangebote betrifft.

Gesellschafter sind: Regionalverband Ruhr (51 Prozent), Ennepe-Ruhr-Kreis (25 Prozent), Märkischer Kreis, Stadt Hagen (je 8 Prozent), , Gemeinde Schalksmühle (3 Prozent) und die Stadt Halver (1 Prozent), wobei Hagen zurzeit den Ausstieg prüft.

Die sind Wolfgang Flender (Ennepe-Ruhr-Kreis) und Hans-Ulrich Wehmann (Regionalverband Ruhr).

„Wir werden in den kommenden Tagen den Wetterbericht sehr genau beobachten und abwarten, bis über einen längeren Zeitraum hinweg Niederschlag prognostiziert wird. Das Wasser sollte möglichst schnell den Bewuchs auf dem Talsperrengrund deutlich überspülen“, sagt Wolfgang Flender, einer von zwei Geschäftsführern der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH. „Das kann verhindern, dass die Pflanzen im Wasser faulen und dass das Wasser kippt.“ Die Gefahr sei allerdings bei kühlen Temperaturen weitaus geringer als an warmen Tagen. Während des Anstauens wird die Wasserqualität überwacht.

Bevor das Wasser fließen kann, müssen allerdings noch sogenannte Dammbalken vor den Grundablässen montiert werden. Die Rechen, die Treibgut abhalten, liegen schon auf. Schieber, die von einer Spezialfirma in Mannheim eigens für die Glörtalsperre hergestellt wurden, könnten – so Flender – noch im Nachhinein installiert werden.

Unter der Regie des Ruhrverbandes

Der Ruhrverband übernimmt künftig den Betrieb und die Kontrolle der Staumauer. Einen entsprechenden Vertrag hatten die Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH und dem Ruhrverband mit einer Laufzeit von zehn Jahren unterzeichnet. Bisheriger Partner war der Wasserbeschaffungsverband Lüdenscheid.

Ursprünglich sollten die Arbeiten nur zwei bis drei Monate dauern. Die Betreiber waren Ende 2017 noch davon ausgegangen, dass die Talsperre, die 2,1 Millionen Kubikmeter Wasser fasst, eventuell sogar zur Badesaison 2018 wieder gefüllt sein könne. Allerdings verzögerten sich die Arbeiten (Sanierung der Fugen, technische Erneuerungen sowie Digitalisierung). Die anhaltende Trockenheit tat ihr Übriges.

Zufahrtsstraße wird ausgebaut

Neben der umfassenden Mauersanierung wird auch das Freizeitareal rund um die Talsperre erheblich aufgewertet. Dazu die marode Zufahrtsstraße so ausgebaut, dass reibungsloser Begegnungsverkehr möglich ist. Unterhalb der Wasserlinie wird Kies aufgeschüttet, um den Weg ins Wasser angenehmer zu gestalten. In den Liegebereichen sollen fünf, sechs Sandinseln mit jeweils bis zu 100 Quadratmeter Fläche entstehen, die Grasflächen sollen geebnet und neu eingesät werden, am Uferweg eine Sitzmauer aus Beton angelegt werden.

Der gesamte Uferweg soll befestigt werden, ein Abenteuerspielplatz im Wald und ein Fitnessparcours entstehen. Der Bereich um die DLRG-Station wird aufgewertet, der Rundweg soll zum „Premium-Spazierwanderweg“ mit Erlebnisqualität und einer eigenen Wegedramaturgie zu den Themen Natur, Frühindustrialisierung und Wasserkraft entwickelt werden.