Hagen. . Nach der Rockerkrieg-Razzia in Hagen sind 10 der 14 Verhafteten wieder freigelassen worden. Vier sitzen aber weiter wegen Mordversuchs in Haft.

Die vier Mitglieder des Hagener Rockerclubs Freeway Riders, die mit der Schussattacke in der Frankfurter Straße in Verbindung stehen sollen, bleiben weiter in Haft. Zehn Männer, die am Donnerstag erst im Zuge der Großrazzia in der Rockerszene verhaftet wurden, sind allerdings wieder auf freiem Fuß. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli.

Das bedeute aber nicht, dass die Ermittler diese für unschuldig hielten: „Es werden weiter Ermittlungsverfahren geführt, vor allem wegen Verstößen gegen das Waffengesetz“, so Pauli. „Es lagen aktuell allerdings nicht die benötigten Haftgründe vor, um sie weiter in Gewahrsam zu belassen.“

Viele Mobiltelefone sichergestellt

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Das umfangreiche Beweismaterial, das am Donnerstag sichergestellt wurde, werde nun ausgewertet. Das werde wohl auch noch einige Zeit andauern, so der Oberstaatsanwalt. Neben Schusswaffen und verbotenen Messern waren auch Drogen (allerdings eher in kleinen Mengen) und vor allem Mobiltelefone sichergestellt worden. Auch durch deren Auswertung erhoffen sich die Ermittler weitere Erkenntnisse.

Im Zuge des Rockerkriegs in Hagen zwischen Bandidos und Freeway Riders waren Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit einem Großaufgebot gegen die Freeway Riders vorgegangen. Unter anderem wurde mit einem Räumpanzer das Clubgelände gestürmt.

Blutige Vorfälle im Vorfeld

Gegen die vier Männer, gegen die schon zu Beginn der Razzia ein Haftbefehl vorlag, wird weiter wegen versuchten Mordes ermittelt. Sie sollen dafür verantwortlich sein, dass am 5. Oktober ein Mitglied der rivalisierenden Bandidos auf der Frankfurter Straße in der Hagener Innenstadt niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt wurde.

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Sie sitzen also genauso in Untersuchungshaft wie schon seit Anfang Oktober ein 32-jähriges Mitglied der Bandidos. Der soll verantwortlich sein für die Schüsse auf ein fahrendes Auto auf der Saarlandstraße. In dem saßen ein Freeway-Riders-Mitglied und seine Partnerin. Auch hier lautet der Vorwurf versuchter Mord.

Noch unklar sind die Verantwortlichkeiten für zwei Vorfälle im Juli. Am gleichen Tage waren zunächst am Tücking ein Schuss auf ein Mitglied der Freeway Riders abgeben worden. Wenig später hatten bislang Unbekannte ein Bandidos-Mitglied an der Aral-Tankstelle in Eilpe niedergestochen.