Hagen. Die Grünen wollen Steingärten in Hagen verbieten. Ein guter Vorschlag? Oder vollkommen übertrieben? Unsere Autoren diskutieren im Pro und Contra.

Sollen Stein- und Schottergärten in zukünftigen Baugebieten verboten werden? Diesen Vorstoß haben die Grünen in Hagen gewagt. Über den Vorschlag wird nun unter Bürgern und Politikern heftig diskutiert.

Auch die Autoren unseres Pro und Contra haben unterschiedliche Meinungen:

Pro: Steingärten verbieten? Klimaschutz fängt zu Hause an

Ich verstehe gar nicht die Aufregung um den Ausschluss von Schottergärten in zukünftigen Bebauungsplänen. Schließlich hat es in der Vergangenheit bereits wesentliche restriktivere Regelungen gegeben, in einigen Wohngebieten hat die Stadt sogar die Gestaltung der Hausfassade oder die Farbe der Dachpfannen vorgeschrieben.

Und denken Sie an die vielen Isolierungsvorschriften für Häuslebauer, die dem Klimaschutz dienen. Diese Politik darf doch nicht im Garten enden, wo jede versiegelte Fläche eine potenzielle Hitzeinsel darstellt und das Mikroklima negativ beeinflusst. Gärten haben nicht nur ein Klima, sie schaffen eines.

Wenn wir es ernst meinen mit dem weltweiten Klimaschutz, müssen wir wohl oder übel zu Hause damit anfangen.

Contra: Ein Verbot wäre total übertrieben

Ich bin für so vieles, was das Klima schützt. Aber ein Verbot von Steingärten ist total übertrieben. Es muss in meiner eigenen Gestaltungsfreiheit liegen, wie mein Vorgarten aussehen soll. Ältere Menschen, von denen wir viele in Hagen haben, müssen es sich erlauben dürfen, auf die pflegeleichte Stein-Variante setzen zu dürfen, damit sie nicht noch draußen das Unkraut zupfen müssen.

Und überhaupt: Immer schön an der Grundsteuer-Schraube drehen und dann auch noch im letzten unreglementierten Bereich, dem Vorgarten, Vorschriften zu machen, geht wirklich zu weit. Aber es passt zur Hagener Umwelt-Politik. Die großen Brocken wie die schmutzige Luft und die Verkehrsproblematik kriegen wir nicht geregelt. Aber um Steingärten machen wir uns Gedanken. Mein lieber Mann . . .