Wehringhausen. . Das Rathaus ringt um den Fortgang des „Block 1“-Abrisses in Wehringhausen. Im Dezember wird entschieden, ob eine Bebauungsplanverfahren folgt.
Als ein großes Mysterium stellte sich in dieser Woche in den politischen Gremien der Fortgang rund um die Abrisspläne für den „Block 1“ in Wehringhausen heraus. Die Gemeinnützige Wohnstätten-Genossenschaft möchte gerne das Karree Lange-/Gustav-/Ewald-/Minervastraße abreißen und dort eine sechszügige Kindertagesstätte und einen Discounter errichten sowie Park- und Grünflächen entstehen lassen.
Hintergrund dieser geplanten Maßnahme ist, dass die etwa 130 Wohnungen in den 23 Häusern nach Angaben der Hasper Wohnungsgesellschaft nicht mehr wirtschaftlich sanierbar sind.
Kitaplätze dringend benötigt
Vor diesem Hintergrund erwartete die Politik sowohl in der Bezirksvertretung Mitte als auch im Stadtentwicklungsausschuss einen Bericht der Verwaltung zum weiteren Vorgehen. Denn nicht bloß GWG-Vorstand Christoph Rehrmann hofft auf klare Signale, wann die bereits erarbeiteten Neubauentwürfe des Architekten Roland Brieke in der Realität umgesetzt werden können. Auch der Fachbereich Jugend und Soziales spekuliert auf eine baldige Eröffnung der neuen Kita an der Lange Straße.
Stadtbaurat Thomas Grothe hielt sich derweil in beiden politischen Gremien mit konkreten Aussagen bedeckt. Während der Beigeordnete im Stadtentwicklungsausschuss von einer „kippeligen Entscheidung“ sprach, formuliere er in der Bezirksvertretung den Satz: „Unter der Decke brodelt es an der einen oder anderen Stelle.“ Gleichzeitig machte er deutlich, dass ihm „eine gewisse Schweigepflicht“ auferlegt worden sei, die er nicht zu brechen gedenke. Weitere Details werde die Verwaltung im Rahmen einer offiziellen Vorlage in der Dezember-Sitzungsrunde präsentieren.
Wunsch nach seniorengerechten Wohnungen
Die Bürgeranhörungen in Wehringhausen zu der GWG-Millionen-Investition haben deutlich gemacht, dass sich viele Bürger an dieser Stelle eher seniorengerechte Wohnangebote wünschen.
Zudem gibt es erhebliche Zweifel, ob die Verkehrsanbindung noch einem Discounter verträgt.
Hintergrund der nebulösen Äußerungen scheint nach WP-Informationen ein rathausinterner Disput rund um die weitere Vorgehensweise mit dem millionenschweren Großprojekt zu sein. Während die eine Seite ein geordnetes B-Plan-Verfahren favorisiert, um die geäußerten Bedenken in Wehringhausen sauber auszuräumen und damit zweifelsfreie Rechtssicherheit zu erlagen, favorisiert die andere Seite eine deutlich schnellere Lösung nach § 34 Baugesetzbuch, was in bereits bebauten Ortslagen ebenfalls möglich erscheint.
GWG scheut B-Plan-Verfahren
„Unser Kenntnisstand ist, dass alle Fachleute bestätigen, dass eine Umsetzung nach § 34 möglich ist. Wir warten daher auf die finale Bestätigung der Bauverwaltung“, geht GWG-Chef Rehrmann davon aus, dass sein Unternehmen zeitnah loslegen kann.
Ein B-Plan-Verfahren würde sich hingegen über mindestens zwei Jahre hinziehen. Bislang hat der Hasper Immobilienmanager keinen Zweifel daran gelassen, dass die GWG in diesem Fall anderen Projekten den Vorrang geben und den „Block 1“ leerstehen lassen werde.