Hohenlimburg. . Protest aus Hohenlimburg bleibt ungehört: Ein Radweg auf der viel befahrenen B 7 soll kommen. Fraglich bleibt, welches Gremium entscheiden darf.
Die Stadtverwaltung steht zu dem in Hohenlimburg höchst umstrittenen Radweg auf der Bundesstraße 7 zwischen der Einmündung Hohenlimburger Straße/Jahnstraße und dem Bereich Stennertstraße/Freiheitstraße/Im Weinhof. „Ja, unsere Verkehrsplanung hält auch weiterhin an dem Plan fest“, so Stadtsprecherin Clara Berwe. Wie berichtet, soll im Zuge der Fahrbahndecken-Sanierung ein 1,85 Meter breiter Radweg eingezeichnet werden.
Der Stadtentwicklungsausschuss hatte als zuständiges Fachgremium den Plänen der Verwaltung bereits zugestimmt. In der Bezirksvertretung kam dann aber im September Gegenwind. Die Lokalpolitiker vor Ort sehen mehrheitlich keine Sinn in dem Radweg und seinen Folgen. Konkret würde dieser bedeuten: Die Stennertstraße wird in Teilbereichen einspurig,
Ab März wird zunächst der Abwasserkanal saniert
Bevor die Fahrbahndeckensanierung erfolgen kann, müssen erst Abwasserkanäle im Bereich Hohenlimburger Straße und Stennertstraße ausgetauscht werden. Das hat der Wirtschaftsbetrieb Hagen angekündigt.
Die Bauarbeiten sollen im März 2019 beginnen, sie werden wohl fünf Monate dauern. Für den Kanalbau in der Hohenlimburger Straße muss die Fahrbahn halbseitig gesperrt werden. Eine Ampel soll eingerichtet werden.
zwischen dem Abzweig Hohenlimburger Straße/Jahnstraße und der Bahnstraße wird eine Spur zur reinen Rechtsabbiegespur in die Bahnstraße. Und: Die Parkplatzsituation wird sich ändern. An der Stennertstraße wird in Richtung Hagen im Bereich der Sparkasse das Schräg- durch Längsparken ersetzt. Zehn Plätze fallen weg, acht neue entstehen aber im Gegenzug auf der anderen Seite.
Erfolgloser Ortstermin
Aus den Fraktionen in der BV Hohenlimburg kam Kritik: Die viel befahrene Straße sei alles andere als ideal für Radfahrer, lokale Radexperten befürworteten daher auch ganz andere Routen. Und auch das Längsparken führe zu größeren Gefahrenquellen im Vergleich zum Schrägparken.
Bei einem Ortstermin wollten die Hohenlimburger Lokalpolitiker die Verwaltung noch einmal von ihren Zweifeln überzeugen. „Wir haben auch noch einmal die Gefahren verdeutlicht, wenn bei Bilstein Schichtwechsel ist und viel Verkehr herrscht“, so Frank Schmidt von den Bürgern für Hohenlimburg. Ohne Erfolg.
Das bestätigt auch Stadtsprecherin Clara Berwe: „Den Zuschussantrag hat die Stadt bereits gestellt.“ Das Geld fließe in diesem Fall allerdings nicht aus dem Radweg-Programm, sondern aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Der Vermutung, dass der Radweg nur eingezeichnet werde, um Fördergelder zu erhalten und so die Straßensanierung zu subventionieren, widerspricht Clara Berwe: „Den Radweg haben unsere Verkehrsplaner im Rahmen der Sanierung in ihre Planung einfließen lassen, um dem Ratsbeschluss in Sachen Radverkehrsförderung nachzukommen.
Gänzlich entschieden ist der Fall aber trotzdem noch nicht. Frank Schmidt geht davon aus, dass es in der Bezirksvertretung weiter eine deutliche Mehrheit gegen die Pläne gibt. Und fraglich sei, ob der Stadtentwicklungsausschuss hier tatsächlich das maßgebliche Entscheidungsgremium sei – oder nicht doch die Bezirksvertretung. Das räumt auch die Stadt ein: „Es muss intern noch geklärt werden, welches Gremium letztlich den ‘Endbeschluss’ fassen darf.“