Hagen. . Warum ein 54-Jähriger auf der A1 die Kontrolle über sein Auto verlor, ist weiter unklar. Die Unfallserie könnte jetzt Konsequenzen haben.

Nach dem erneuten schweren Unfall auf der A1, der am Montagnachmittag das Leben eines 54-jährigen Autofahrers forderte, werden Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit immer wahrscheinlicher.

Die zuständige Verkehrskommission hat bereits verschiedene Vorschläge – etwa eine mobile Stauwarnanlage oder ein CB-Funk-Warnsystem für Lkw-Fahrer – auf dem Tisch. „Noch hat die Kommission aber nicht getagt, die Sitzung wird noch vorbereitet“, so Benjamin Hahn, der Sprecher der Bezirksregierung.

A1-Unfälle: Häufig sind Lkw beteiligt

Der 54-jährige VW-Fahrer aus Düsseldorf ist bereits der dritte Unfalltote auf diesem A1-Abschnitt im Jahr 2018. Er hatte zwei andere Autos gestreift, war dann unter einen Lkw geraten und schließlich mit dem Skoda eines 49-jährigen Mannes, der mit leichten Verletzungen davonkam, zusammengestoßen.

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Der VW-Fahrer erlag noch vor Ort seinen gravierenden Verletzungen. „Warum er die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat, muss jetzt gründlich untersucht werden“, wehrt Dana Seketa, Sprecherin der Autobahnpolizei, Spekulationen ab.

Serie schwerer Unfälle bei Hagen

Das Unglück reiht sich nahtlos in eine Serie schwerer Unfälle auf der A1 bei Hagen in diesem Jahr ein. Fast immer waren Lkw verwickelt. Bei dem wohl fürchterlichsten Unglück am 9. Juli prallte ein Sattelzug nahezu ungebremst auf einen am Ende eines langen Staus stehenden Lastwagen auf, der auf zwei weitere Laster gedrückt wurde. Die Folge: Ein Toter (45) und drei Schwerverletzte.

Damals existierte allerdings noch die Baustelle an der Volmebrücke, die für viele Staus verantwortlich war. Obwohl sie am 14. Oktober aufgehoben wurde, ereigneten sich weiterhin schwere Unfälle, was die Suche nach den Ursachen für die Experten nicht einfacher machen dürfte.

Umleitungsverkehr führt mitten durch die Stadt

Niedernhofstraße bereits gesperrt

An der Unfallkommission sind Vertreter der Bezirksregierung, des Landesbetriebs Straßen.NRW und der Autobahnpolizei beteiligt.

Nächste Baustelle an der A 1 ist die Sanierung der Brücke über die Niedernhofstraße ab Frühjahr 2019. Die Niedernhof­straße ist deswegen unterhalb der Brücke bereits gesperrt.

Die Unfälle haben oft Vollsperrungen der Autobahn zur Folge, was zu beträchtlichem Umleitungsverkehr mitten durch Hagen führt. „Wenn die Laster dicht an dicht stehen, weiß ich, dass auf der A1 wieder Stau ist“, berichtet Stefanie Kamps von der gleichnamigen Bäckerei an der Schwerter Straße. Zwar relativierten sich Verspätungen beim Gedanken an das, was auf der Autobahn passiert sei: „Trotzdem werden unsere Lieferabläufe gestört.“

Der Hagener Polizei sind angesichts solcher Szenarien die Hände gebunden. „Da gibt es leider wenig, was wir tun können“, sagt Michael Hoffmann, Leiter der Direktion Verkehr.