Breckerfeld. . Gelber Sack oder Gelbe Tonne – diese Diskussion wird im EN-Kreis geführt. Die Meinung der Breckerfelder ist eindeutig.
Die Diskussionen um die Gelbe Tonne und den Gelben Sack nehmen auf der Ebene des Ennepe-Ruhr-Kreises Fahrt auf. Die sogenannten Abstimmungsvereinbarungen der Dualen Systeme werden Anfang 2019 neu verhandelt. Während sich Interessenvertreter gerade aufstellen, gibt es unter den Breckerfeldern eine breite Mehrheit dafür, dass die Entsorgung von Verpackungsmüll so bleibt, wie sie ist.
Der EN-Kreis selbst hat im gesamten Kreisgebiet insgesamt 1642 Menschen befragt. Immerhin 606 haben sich dabei für stärkere Säcke ausgesprochen.
Oft andere Ergebnisse bei Umfragen im Internet
In Internetumfragen, so erklärt Elisabeth Henne, für Abfall und Entsorgung bei der Kreisverwaltung zuständig, gäbe es regelmäßig ein anderes Bild. „Dort votieren die Menschen oft für die Einführung einer Gelben Tonne. Das hängt aber auch damit zusammen, dass sich im Netz in der Regel jüngere Menschen an den Umfragen beteiligen.“
Was Breckerfeld angeht, so spricht Elisabeth Henne von einer „maximalen Repräsentativität“. „Wir haben bei einer Schadstoffsammlung am 30. Juni insgesamt 186 Breckerfelder nach ihrer Meinung gefragt. Darunter waren sowohl alte als auch junge, Männer wie Frauen. Ich denke, dass wir damit einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden.“
Stabilere Säcke sind gewünscht
Das Ergebnis: 55 Befragte sprechen sich dafür aus, am bestehenden System nichts zu ändern. 78 möchten gerne stabilere Säcke. Nur 25 können sich vorstellen, eine Gelbe Tonne anstatt der Säcke zu nutzen. 27 würden eine Gelbe Tonne nutzen wollen, wenn sie parallel die Möglichkeit hätten, auch noch weiterhin Säcke an die Straße zu stellen.
„Das zeigt schon, dass die Menschen ein gewisses Gespür dafür haben, dass sie allein mit einer Tonne nicht auskommen“, sagt Elisabeth Henne. „Bei dem bislang bestehenden System spielt die Menge der Säcke, die die Menschen zur Entsorgung an die Straße stellen, keine Rolle.“ Ein Vorteil, so Elisabeth Henne, den auch die Bewohner von Einfamilienhäusern zu schätzen wüssten.
Tonne reicht für den üblichen Müll manchmal nicht aus
„Wer beispielsweise im Frühjahr seinen Garten herrichtet und neben dem üblichen Verpackungsmüll viel Blumentöpfe gleichzeitig entsorgen möchte, wird feststellen, dass dafür eine Tonne unter Umständen gar nicht ausreicht.“ Für stabilere Säcke spricht auch, dass sich insbesondere in den Außenbezirken Bewohner darüber beschweren, dass die dünnen Säcke von Tieren angeknabbert werden und der Müll dann auf der Straße herumfliegt.
Auch Verwaltung und Breckerfelder Politik schließen sich dem Willen der Bürger an. „Im Grunde haben sich drei Viertel der Breckerfelder dafür ausgesprochen, nichts Gravierendes zu ändern“, so Bürgermeister André Dahlhaus. „Wir haben keinen formellen Beschluss gefasst. Aber wir sprechen uns dafür aus, beim System der Gelben Säcke zu bleiben, diese aber zu verstärken.“