Breckerfeld. . Die Post hat in Breckerfeld einen Zusteller entlassen und dem Mann Hausverbot erteilt. Er soll bewusst Briefe falsch eingeschmissen haben.

Die Deutsche Post hat einen Breckerfelder Boten aus dem Verkehr gezogen. Damit reagiert das Unternehmen jetzt auf die Unregelmäßigkeiten bei der Zustellung in den letzten Wochen. Zahlreiche Breckerfelder hatten sich darüber beschwert, dass Sendungen falsch, teilweise auch gar nicht zugestellt worden waren. Post vom Steuerberater, der Arztbericht, Trauerbriefe – all das war spurlos verschwunden. Hinzu mögen Briefe gekommen sein, von denen die Empfänger gar nicht wussten, dass sie unterwegs waren.

Auch die Stadtverwaltung hatte sich eingeschaltet und den sogenannten Politikbeauftragten des Unternehmens kontaktiert und um Hilfe gebeten. Zahlreiche Bürger hatten sich im Rathaus beschwert. Ulrike Borowski (CDU) hatte den Postverlust auf politischer Ebene beklagt.

Post entschuldigt sich bei den Kunden

„Wir können uns bei unseren Kunden nur entschuldigen“, so Alexander Böhm, Sprecher der Deutschen Post. Das Unternehmen hatte als Reaktion auf die Kundenbeschwerden und nach intensivem Kontakt zur Stadtverwaltung den Boten an mehreren Tagen durch einen hauseigenen Sicherheitsdienst observieren lassen.

Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Konsequenz: „Wir haben dem Boten ein Hausverbot erteilt. Er hat einen Auflösungsvertrag unterschrieben.“

Kiste voller Briefe in Postauto entdeckt

Bei der intensiven Beobachtung sei herausgekommen, dass der Mann Postsendungen mehrfach falsch zugestellt hat. „Darüber hinaus ist bei der Durchsuchung des Postwagens eine Kiste voll mit Sendungen gefunden und sichergestellt worden“, so Alexander Böhm. Diese seien dann von Kollegen aber umgehend an die Adressaten nachgeliefert worden.

Der Postmitarbeiter – es handelt sich nach Unternehmensangaben um eine Aushilfe, die noch nicht lange im Job ist – habe im Gespräch mit Mitarbeitern der Sicherheitsabteilung die Verfehlungen eingeräumt. „Dass er Post gestohlen, Sendungen weggeworfen oder gar vernichtet hat, konnten wir ihm aber nicht nachweisen“, so Alexander Böhm weiter. Der Mann sei zu Beginn seiner Tätigkeit nicht auffällig geworden, dann aber offenbar überfordert gewesen.

Zusteller ist offensichtlich überfordert

Dabei, so Böhm, sei der Zustellerjob durchaus anspruchsvoll. „Unsere Kollegen müssen bei Wind und Wetter raus“, erklärt der Postsprecher. „Dazu kommt, dass sie teilweise schwere Kisten tragen müssen.“ Diesen Anforderungen sei nicht jeder gewachsen.

Sollten Breckerfelder nach wie vor Sendungen vermissen oder sollten Briefe oder Pakete, die sie selbst verschickt haben, immer noch nicht angekommen sein, so empfiehlt Alexander Böhm den Betroffenen, sich an die Kundenhotline der Deutschen Post zu wenden. Hier können auch Nachforschungsaufträge vergeben werden. Die Hotline ist zu erreichen unter Tel. 0228/4333112.