Haspe. . Auf der Brandt-Brache in Hagen leisten Abrissbagger ganze Arbeit. Der Platz für ein Gesundheits-Zentrum und für Einzelhandel wird geebnet.
Der Anblick unter den Hasper Brandt-Brücken erscheint vertraut. Wo einst mit den Düften der Keks- und Zwiebacköfen ein Stück Heimat in die Nasenflügel der Nachbarschaft aufstieg, regiert seit der Stilllegung der Produktionsöfen längst die Tristesse. Nach Jahren des Stillstandes gepaart mit den Widrigkeiten des schleichenden Verfalls haben inzwischen die Abrissbagger die Regie übernommen, um Platz für Neues zu schaffen.
Neben dem Sitz der künftigen Brandt-Hauptverwaltung, deren Rohbau sich bereits an der Ecke Enneper/Krefelder Straße in die Höhe reckt, findet sich auf dem Areal der Industriebrache ab 2019 ein modernes Einzelhandelszentrum mit einem Rewe-Vollsortimenter, einem Aldi-Discounter sowie einem dm-Drogeriemarkt als Ankermieter.
Skepsis gegenüber Einzelhandel
Verbleiben in gewohntem Lebensumfeld
Schon in der Abkürzung PueD (Partner unter einem Dach) klingt der Bezug zur Geschichte der Region an. Dort, wo früher der „Pütt“ – so wird PueD auch ausgesprochen – das Zentrum des Stadtviertels war, möchte nun das neue Haus der Gesundheitsversorgung eine Stätte der Begegnung bieten.
Zu PueD gehören Pflegeangebote und Wohnkonzepte, die den Menschen die Chance eröffnen, in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu verbleiben. Hinzu kommen medizinische und therapeutische Angebote.
Während die Politik mit diesen Anbietern zunächst erhebliche Bauchschmerzen hatte, um die Händlerstrukturen im direkten Umfeld sowie im Hasper Zentrum nicht zu torpedieren, wurde das Konzept eines Dienstleistungs- und Gesundheitszentrums für Westerbauer von Beginn an positiv begleitet.
Dessen Entree wird sich künftig am ehemaligen Haupteingang zum Brandt-Verwaltungsgebäude wiederfinden, dessen Fassade mitsamt den stadtbildprägenden Brandt-Brücken ebenso unter Denkmalschutz steht wie die gegenüberliegende Front des Zwiebackwerkes. Die bereits leergezogenen Wohnhäuser zwischen Brandt-Immobilie und Krefelder Straße werden hingen zum Abschluss der Abrissarbeiten noch planiert.
Ärzte stehen als Partner in Westerbauer bereit
„Wir haben bereits Ärzte als Partner gewonnen und sind uns mit einem ambulanten Pflegedienst, einer Apotheke sowie dem Betreiber unseres Bistros einig“, zeigt sich PueD-Geschäftsführer Dirk Grünhagen (PueD steht für Partner unter einem Dach) optimistisch, dass der anvisierte Eröffnungstermin für das Gesundheitszentrum im Herbst 2019 gehalten werden kann.
Während die hinteren Flächen des Brandt-Areals – mal abgesehen von der ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Werkstatthalle – eine modern-funktionale Optik erhalten, wird das Gesundheitszentrum das vertraute Flair des Quartiers in das Gestaltungskonzept integrieren. „Wir wollen mehr schaffen als nur ein modernes Dienstleistungsangebot rund um die Gesundheit“, erläutert Grünhagen die PueD-Philosophie, die bereits in Bergkamen und Dortmund umgesetzt wurde. „Alles zusammen wird mehr sein als die Summe seiner Teile“, ist der Geschäftsführer überzeugt, dass der miteinander verzahnte Mix aus Medizinern, Apotheke, Pflegeanbietern und Physiotherapeuten einen Mehrwert für die Menschen im Quartier schafft.
Gemeinsame Info-Theke für viele Angebote
PueD biete mit seinem Konzept einen Ansatz, der den Menschen – Patienten wie Gesundheitsdienstleister – in den Mittelpunkt stelle und Kommunikation für alle Prozesse ernst nehme, erläutern die Mache ihre Herangehensweise. Dazu gehöre eben auch ein Café, wo man sich abseits des beruflichen Rahmens treffen könne, sowie eine gemeinsame Anmelde- und Informationstheke, die die Abläufe der medizinischen Versorgung zentral steuert.
Potenzielle Interessenten, die sich eine PueD-Partnerschaft vorstellen könnten, sollten sich direkt per E-Mail an Geschäftsführer Dirk Grünhagen wenden: d.gruenhagen@pued-partner.de.