Haspe. . Das Ringen um das Einzelhandelszentrum auf der Brandt-Brache in Hagen-Haspe bleibt zäh. Die Politik will weitere Details vertraglich regeln.

  • Das Ringen um das Einzelhandelszentrum auf der Brandt-Brache bleibt zäh
  • Die Politik möchte vertragliche Garantien, dass das Gesundheitszentrum kommt
  • Über den entscheidenden Durchführungsvertrag wird weiter verhandelt

Selbst auf der Zielgeraden bleibt die Umwandlung der Hasper Brandt-Brache in ein Einzelhandelszentrum mit angrenzenden Büro- und Gastronomieflächen sowie einem Gesundheitszentrum ein mühsames und mit vielen Zweifeln behaftetes Unterfangen.

Obwohl bereits Nachweise auf dem Tisch liegen, dass der Investor über den Zugriff auf sämtliche Flächen verfügt und weitere, seitens des Stadt noch ungeprüfte Papiere die fachliche und wirtschaftliche Potenz des Investors belegen, mochte die Bezirksvertretung Haspe für den maßgeblichen Durchführungsvertrag in der Sitzung am Donnerstag noch kein grünes Licht geben. Zumal noch keine Kreditzusage einer Bank vorliegt, die bei Erteilung der Baugenehmigung auch verbindlich für eine Finanzierung bereitsteht.

Politik besteht auf dem gesamten Projekt

SPD-Bezirksvertreter Peter Mervels­kemper macht stellvertretend für das gesamte Gremium deutlich, dass die Hasper die Investition ausschließlich als Gesamtprojekt betrachten würden: „Das Gesundheitszentrum ist für uns ebenso wichtig wie der Einzelhandel – sonst würde sich für die Menschen in Westerbauer nämlich gar nichts verändern.“

Bezirksvorsteher Dietmar Thieser erinnerte daran, dass es seitens des Investors schon einmal einen Versuch gegeben habe, die geplanten Nutzungen voneinander zu trennen: „Das Gesundheitszentrum muss nachweislich gesichert sein, sonst müssen wir gar nicht weiter in die Beratungen gehen.“ Thieser verlangte juristisch verbindliche Zusagen für Mietverträge mit einer langfristigen Laufzeit.

Verhandlungen bis zur Abstimmung

Die Verwaltung machte deutlich, dass trotz monatelanger Gespräche die Verhandlungen mit dem Investor noch immer im Fluss seien und sicherte zu, die einzelnen Punkte nachzuarbeiten. Vermutlich werde der Durchführungsvertrag bis zur endgültigen Entscheidung im Rat sich noch mehrfach verändern, kündigte Barbara Hammerschmidt, Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung, an.

Eine Taktung, die in Reihen der Politik bereits Unmut auslöste. Allgemeiner Tenor: Die Sache ist viel zu wichtig, um am Ende im Galopp über eine Tischvorlage zu entscheiden. Die Hasper vertagten ihr Votum auf eine weitere Sondersitzung u.a. zum Brandt-Bebauungsplan am 26. September. Lediglich die Aufgabe der Krefelder Straße, die Teil des Brandt-Areals wird, wurde beschlossen.

Offen bleibt zudem, ob auf der Hestert an den Einmündungen Hörden-/Friedrichstraße sowie Hördenstraße/Im Hördenbruch die Parksituation verändert wird, um dort künftig das sichere Abbiegen zu gewährleisten. Während die Verwaltung dort – abseits aller Bürgerwahrnehmungen – keinerlei Handlungsbedarf sieht, fordert vor allem Hagen Aktiv durch schraffierte Fahrbahnmarkierungen dort die Sichtverhältnisse zu verbessern und somit riskante Abbiegesituationen zu vermeiden.

Ortstermin soll Klärung bringen

CDU-Vertreter Gerhard Romberg plädierte dafür, trotz aller Probleme an der aktuellen Situation dort nicht zu rütteln, um den Parkdruck in dem Quartier nicht weiter zu erhöhen. Zu einem abschließenden Votum will die Politik allerdings erst nach einem Ortstermin im Rahmen der nächsten Schulbereisung kommen.

Grünes Licht gab es derweil für eine mögliche Verlagerung der Fortuna-Fußballer von der Klutert in die Bezirkssportanlage Haspe. Die Verwaltung wurde aufgefordert, die Machbarkeit dieser Idee zu prüfen und dabei auch die Chancen für ein neues Fortuna-Vereinsheim auf dem Areal der Bezirkssportanlage abzuklopfen.

Sportplatz als Bauland

Ob die Sportstätten auf der Klutert im Gegenzug in Flächen für Wohnbebauung umgewandelt werden könnten, betrachtet die Verwaltung derweil skeptisch. Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes wird bereits darauf hingewiesen, dass es dem Quartier an Infrastruktureinrichtungen fehle, die angrenzende Tennisanlage für eine gewisse Lärmkulisse sorge, das Naturdenkmal Kluterthöhle zu schützen sei und zudem ein konkreter Altlastenverdacht bestehe.

>>HINTERGRUND: REINIGUNG BÜNDELN

  • Die Bezirksvertretung Haspe hat die Hagener Stadtverwaltung aufgefordert, ein Konzept zur Zusammenführung aller Reinigungsaktivitäten der Stadt unter einem gemeinsamen unternehmerischen Dach zu entwickeln.
  • Hintergrund sind ständige Kompetenzgerangel über Zuständigkeiten bei Verschmutzungen, was immer wieder zu unnötigen Debatten in den politischen Gremien führt.
  • „Es kann nicht sein, dass wir uns ständig streiten, ob Dinge vom Wirtschaftsbetrieb Hagen, vom Hagener Entsorgungsbetrieb oder vom Fachbereich Gebäudewirtschaft erledigt werden müssen“, verspricht sich Bezirksbürgermeister Thieser von einer Zusammenführung eine Effizientere Erledigung der Aufgaben.