Wehringhausen. . Hunderte Interessierte werfen in Wehringhausen beim „Tag der offenen Hinterhöfe“ einen Blick in die oft verborgenen Schätze des Stadtteils.

Der eine ist quasi ein Veteran: Seit es die „Offenen Hinterhöfe“ in Wehringhausen gibt, ist Heiner Luther (69) mit seinen asiatischen Pflanzen in der Moltkestraße mit dabei. Und die anderen sind Pioniere: Für Saskia (33) und Fabian (32) Rath war es die Premiere. Sie

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hatten erst so kurzfristig zusagen können, dass ihr Hinterhof in der Lange Straße noch nicht mal im offiziellen Flyer aufgeführt werden konnte. Was den Veteranen und die Pioniere eint: Sie waren gestern äußerst zufrieden mit der Resonanz der Besucher. „Wir hatten vielleicht mal fünf Minuten keinen Besucher“, sagt Saskia Rath. Und auch bei Heiner Luther gaben sich die Interessierten die Klinke in die Hand.

Erstmals neue Organisationen

 Heiner Luther zeigt in der Moltkestraße seinen Garten mit asiatischen Pflanzen.
Heiner Luther zeigt in der Moltkestraße seinen Garten mit asiatischen Pflanzen. © Michael Koch

Mehr als zufrieden waren gestern Abend auch die Aktiven vom „Grünen Stern Wehringhausen“, der in diesem Jahr erstmals die Organisation übernommen hatte, nachdem die Initiatorin und langjährige Organisatorin Silke Pfeifer aus Hagen weggezogen war. „Mehr als 20 Hinterhöfe, Gärten und Anlaufstellen konnten wir bieten“, so Stephan Peddinghaus vom Grünen Stern. Es waren Privatleute und Institutionen, die von 11 bis 19 Uhr vielen Hundert Besuchern Einblicke gewährten.

Kostenlose Führungen durch den Stadtteil

Die Besucher konnten gestern auf eigene Faust die Hinterhöfe erkunden. Es gab aber auch zwei kostenlose Führungen zu den Gärten. Und zusätzlich eine Führung zum Thema Streetart. In den vergangenen Jahren sind in Wehringhausen an vielen Stellen Wandmalereien entstanden.

Saskia und Fabian Rath haben ihr kleines Paradies geradezu in Rekordzeit geschaffen. Die Friseurmeisterin und der Metallbauer wohnen zwar schon lange in Wehringhausen, erst vor vier Wochen haben sie aber ihre neue Wohnung in der Lange Straße bezogen. Nicht nur diese haben sie hergerichtet, sondern vor allem den Hinterhof „wachgeküsst“. In diesem blickt man auf viele hohe Backsteinwände der anderen Häuser, der Boden besteht aus altem und teils rissigem Beton.

 Stefan Otto (Gitarre) und Percussionist Bongo spielen in der Siemensstraße.
Stefan Otto (Gitarre) und Percussionist Bongo spielen in der Siemensstraße. © Michael Koch

Und trotzdem – oder gerade deswegen – haben die beiden es geschafft, mit holzverkleideten Blumenkübeln, vielen Pflanzen und alten Gartenmöbeln eine herrliche Atmosphäre zu schaffen. „Wir haben hier die letzten vier Wochen auch durchgearbeitet“, sagte Fabian Rath. Und seine Frau Saskia ergänzt: „Wir haben heute so tolle Gespräche führen können. Ich habe mit einer Frau lange gesprochen und sie hat mir Tipps gegeben, wie wir wilden Wein pflanzen können. Es war ein toller Tag.“