Hagen-Vorhalle. . Nach dem Brand in einem Haus in Vorhalle stehen die Bewohner vor dem Nichts: “Alles, was wir besessen haben, ist den Flammen zum Opfer gefallen.“

Der Brand: gelöscht. Der mutmaßliche Brandstifter: in Untersuchungshaft. Und die Bewohner? Vor einem Scherbenhaufen ihrer privaten und wohnlichen Existenz.

Nach dem schweren Feuer, das nach aktuellem Ermittlungsstand wohl ein 42-jähriger Mann am vergangenen Freitag im Dachgeschoss eines Wohnhauses in der Reichsbahnstraße in Vorhalle gelegt hat, wissen die betroffenen Bewohner des Hauses und des in Mitleidenschaft gezogenen Nachbarhauses nicht, wie es weitergehen soll. Unter anderem wurden Spendenkonten eingerichtet.

Ina Johanna vom Stein
Ina Johanna vom Stein © Privat

Lehramtsstudentin: "Alles, was wir besessen haben, ist den Flammen zum Opfer gefallen"

Gegen 19.40 Uhr hatte erst eine Wohnung gebrannt, gegen 1.30 Uhr in der Nacht zum Samstag dann das Dachgeschoss der Immobilie. Das Feuer griff auch auf das Nachbarhaus über. Zu den betroffenen Bewohnern gehört auch die Lehramtsstudentin Ina Johanna vom Stein (23), die mit ihrem Freund wegen der guten Anbindung an den Vorhaller S-Bahnhof und somit zur Uni nach Bochum in der Reichsbahnstraße lebt. „Jetzt gerade leben wir bei der Schwester meines Bruders. Wir sind aber mit der Situation überfordert. Unsere Einrichtung, unsere Kleidung und alles, was wir besessen haben, ist den Flammen oder dem Löschwasser zum Opfer gefallen.“

Auch interessant

Auch eine Familie, die namentlich nicht genannt werden möchte und drei Wohnungen in den Häusern bewohnt, ist schwer getroffen. Nur eine Partei verfügt über eine Hausratversicherung. Ina Johanna vom Stein und ihr Freund sind nicht hausratversichert.

Finanzielle Not des Paares ist groß

Weil die finanzielle Not bei dem Paar jetzt gerade groß ist, haben Freunde ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem – Stand gestern Abend – bereits 880 Euro eingegangen waren.

Dieses Spendenkonto, genau wie ein weiterer Spenden-Pool, der für die anderen rund 30 bis 40 betroffenen Bewohner der Häuser in der Reichsbahnstraße eingerichtet wurde, funktioniert über den Online-Bezahldienst „Paypal“ (siehe Infobox).

Familien wurden untergebracht

In der Brandnacht wurde eine Familie in einer Notwohnung untergebracht. Diese Familie (acht Personen) wurde dann am nächsten Tag in eine Übergangswohnung eingewiesen. Weitere Familien haben beim Fachbereich Jugend und Soziales (Wohnungsnotfälle), vorgesprochen, benötigten aber zu diesem Zeitpunkt keine Unterkunft, sondern wurden zur weiteren finanziellen Unterstützung an das Jobcenter vermittelt.