Breckerfeld. . Zwei Breckerfelder mit Burger-Leidenschaft realisieren ihren Traum: Aus einem Pferdeanhänger bauen sie einen Foodtruck.

Doppelte Brille, doppelter Vollbart und dann diese geteilte Leidenschaft: für saftiges Rindfleisch, für handgemachte Saucen, für kulinarische Köstlichkeiten zwischen zwei Brötchen-Deckeln.

Die Speisekarte orientiert sich an Kult-Regisseur Quentin Tarantino: „Pulp Fiction“ heißt der Burger mit Bacon, „Natural Born Killer“ die Variante mit Rösti, „Kill Bill“ das Werk mit Jalapenos.

Die Bier-Idee von der Pommesbude

Lippok und Gräfe setzen auf frische Zutaten.
Lippok und Gräfe setzen auf frische Zutaten.

Es ist eine Schnaps-, vielleicht besser eine Bier-Idee, die Denis Lippok und Lars Gräfe im letzten Jahr an einer Pommesbude hatten: „Wir haben in den Burger gebissen und irgendwie gedacht: Das kann man besser machen. Viel besser. Also gehen wir das Projekt jetzt an.“

Besser machen wollen es die Freunde auch. Besser als die Pommesbuden und besser als die Fast-Food-Ketten. Mit eigenem Food-Truck, genauer einem aufwändig umgebauten Pferdeanhänger, unter dem Label „Beef Brothers Breckerfeld“.

Kulinarischer Traum wird Realität

Name könnte auf Hamburg deuten

Woher der Name Hamburger stammt, ist umstritten: Nicht ausgeschlossen wird, dass er auf den Namen der Stadt Hamburg zurückzuführen ist.

Das Rezept des sogenannten Rundstücks (Brötchen mit Fleisch) könnte durch Einwanderer in die USA gelangt sein.

Ein solches Brötchen wurde als „Hamburg“ auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis verkauft.

Lippok, der EDV-Techniker, und Gräfe, der bei der Agentur für Arbeit arbeitet, haben auf ein paar mobilen Quadratmetern, auf denen einst Zossen von A nach B transportiert wurden, ihren kulinarischen Traum realisiert.

Eine Küche mit Grill, Abzugshaube und Kühlschrank. Ein paar Quadratmeter, wohl sortiert, auf denen man zu zweit arbeiten kann. „Man kann als Franchisenehmer bei großen Ketten für teures Geld einen Lieferwagen oder Truck samt Lizenzen kaufen“, sagt Denis Lippok, „oder man geht die Sache selbst an. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden.“

Pferdeanhänger von der niederländischen Grenze

Denis Lippok bereitet einen Burger vor.
Denis Lippok bereitet einen Burger vor.

Den Anhänger hat Lars Gräfe bei einem Händler an der Niederländischen Grenze aufgetrieben. Und dann neben dem Haus am Heider Kopf in dreieinhalb Monaten in ein Schmuckstück nebst Küche verwandelt. „Mit viel Liebe haben wir was richtig Tolles geschaffen. Viele Freunde und Bekannte haben uns auf dem Weg unterstützt“, sagt er, „sonst hätte das nicht funktionieren können. Aber für verrückt hat uns niemand erklärt.“

Das Rezept, mit dem die Breckerfelder Burger-Bräter punkten wollen: frische Produkte aus dem Ort und Selbstgemachtes. „Wenn ich heute daran denke, dass wir als Jugendliche bei den großen Ketten Burger in uns hineingestopft haben...“, sagt Denis Lippok. „Wir bekommen unser Hackfleisch vom Metzger Wiebel aus dem Breckerfelder Ortskern, unsere Zutaten sind frisch. Und die Saucen, die wir verwenden, sind allesamt unsere eigene Kreationen. Wir wissen genau, was drinsteckt und wir wissen, dass unsere Burger schmecken.“

Gelungene Premiere am Hof Wengeberg

Auf einer privaten Feier am Hof Wengeberg hat der Hänger der beiden Fleisch-Brüder Mitte Februar seine Premiere gefeiert. „Für den guten Zweck“, wie Lars Gräfe betont, „wir haben eigens eine Spendendose für den Förderverein des Hofs aufgestellt, der ja therapeutisches Reiten anbietet.“

Der erste größere Einsatz des Burger-Wagens ist beim Ostermarkt auf dem Hof Baumeister von Brenscheid geplant. „Wir wollen nicht auf die großen Food-Truck-Festivals“, sagt Denis Lippok, „bei Festen hier vor Ort wollen wir Breckerfeld kulinarisch etwas zurückgeben.“