Hagen-Mitte. . Vor eineinhalb Wochen ist am Emilienplatz eine neue Ladesäule für Elektroautos eingeweiht worden. Allerdings gibt es reichlich Probleme.
Mit großem Tamtam ist vor wenigen Tagen erst die neue Ladesäule für Elektrofahrzeuge auf dem Emilienplatz eingeweiht worden. Mit Oberbürgermeister Erik O. Schulz, Enervie-Vorstandssprecher Erik Höhne und Stadtbaurat Thomas Grothe hatte sich bei widrigstem Winterwetter extra ein namhaftes Trio auf den Weg gemacht, um ein Signal zu Gunsten der umweltschonenden Antriebstechnologie zu setzen.
Erkennbar ist die Station seitdem allerdings bloß für Insider, denn es gibt bis zum heutigen Tag kein einziges Hinweisschild. Auch die beiden Parkplätze vor der Ladesäule sind nicht markiert, so dass die Stellflächen regelmäßig mit herkömmlichen Fahrzeugen blockiert sind, deren Fahrer artig einen Parkschein auf dem Armaturenbrett platzieren. Allerdings blicken die Nutzer von E-Fahrzeugen, die dort gratis stehen dürften, während sie ihre Batterien betanken, frustriert in die Röhre.
Der Markt für Hinweisschilder ist leer gefegt
Die Ursachen für diese missliche Lage liegen mal wieder im Detail. Zwar hat die Stadt bereits im Januar die Anordnung an den Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) herausgegeben, die Stellflächen vor der Ladesäule adäquat herzurichten und auszuschildern. Doch der Markt für die entsprechenden Hinweistafeln scheint aktuell geplündert.
Sämtliche Schilder mit Pkw-Zeichen und Stecker sind vergriffen – Nachschub ungewiss. Und für die passende grüne Markierung der Parkplatz-Pflasterung passt das Wetter nicht. Für die erforderliche thermoplastische Farbe muss es erst wärmer werden, damit die Masse auch am Grund haftet. Bis dahin können E-Fahrzeug-Nutzer nur hoffen, dass ein Plätzchen an der Ladesäule für sie frei wird.
Falschparkern droht sogar der Abschleppwagen
Sanktionieren kann die Stadt mögliche Falschparker erst dann, wenn die Stellflächen auch ausgeflaggt sind. Dann drohen Sündern mit Verbrennungsmotoren ein Bußgeld von 15 Euro sowie der Abschleppwagen.
Denn wer eine Parkbox vor einer Ladesäule belegt und somit ein Elektrofahrzeug blockiert wird behandelt, als habe er unberechtigt einen Behindertenparkplatz genutzt. Und wer einmal am Haken hängt, der darf bekanntlich richtig tief ins Portemonnaie greifen.