Hagen/Höfen. . Bei einem brutalen Überfall in Oberbayern ist im Februar ein Hagener ums Leben gekommen. Jetzt klagt die Staatsanwaltschaft vier Polen an.

Bei einem brutalen Überfall Ende Februar in Höfen bei Bad Tölz ist ein 81-jähriger Hagener ums Leben gekommen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen vier Polen im Alter von 24 bis 49 Jahren erhoben. Mord, erpresserischer Menschenraub sowie besonders schwerer Raub lauten die Vorwürfe gegen drei Männer und eine Frau.

Drei angeklagten Männern wird vorgeworfen, in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar dieses Jahres in das Wohnhaus in Höfen in der Gemeinde Königsdorf eingedrungen zu sein. Dort sollen sie laut Staatsanwaltschaft mit „massiver Gewalt“ die 76 Jahre alte Hausbesitzerin sowie eine ebenfalls 76-Jährige und den 81-jährigen Hagener, die sich zu Besuch im Haus aufhielten, überwältigt haben.

Täter lassen hilflose Opfer einfach zurück

Die Täter ließen Bargeld und diverse Wertgegenstände mitgehen. Ihre hilflosen Opfer ließen sie zurück.

Bei einer Pressekonferenz nach der Tat war von „stumpfer Gewalt“ und „Schlägen auf den Körper“ die Rede, die zum Tod der beiden Opfer und den schweren Verletzungen der Hausbesitzerin geführt haben sollen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann nannte das Verbrechen einen „schrecklichen Mord“ und „für einen Einbruch völlig untypisch“.

Mann aus Hagen stirbt noch in der Nacht der Tat

Die beiden Besucher der Hausbesitzerin, darunter der Mann aus Hagen, starben vermutlich noch in der Tatnacht. Die Hausbesitzerin selbst wurde erst drei Tage später in ihrem Haus gefunden. Sie schwebte in akuter Lebensgefahr. Sie erholte sich nur sehr langsam von ihren Verletzungen und konnte sich zunächst so gut wie nicht an den Überfall erinnern.

Der vierten Angeklagten wird vorgeworfen, den Plan für den Einbruch entwickelt und abgesprochen zu haben. Die Frau hatte im Jahr zuvor als Pflegekraft in dem Haus gearbeitet. Die Beute der Tat sollen sich alle vier Beschuldigten geteilt haben. Alle befinden sich in Deutschland in Untersuchungshaft.

Polizei sucht Angeklagte mit internationalem Haftbefehl

Die Polizei hatte die Angeklagten mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Festgenommen wurden schließlich laut Süddeutscher Zeitung: die 49-jährige Pflegerin, ihr sechs Jahre jüngerer Bruder, ihr heute 24-jähriger Sohn sowie ein 33-jähriger Bekannter. Auch in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ war nach den Tätern gefahndet worden. (mit dpa)