Hagen. . Die Stadt will nach und nach alle Lehrerparkplätze bewirtschaften. Ein Stellplatz kostet 25 Euro. An den betroffenen Schulen ist der Unmut groß.

Die Bewirtschaftung der Lehrerparkplätze beschert der Stadt Hagen in diesem Jahr 65 000 Euro und damit 5000 Euro mehr als ursprünglich eingeplant. Dies wird im Rathaus als Indiz dafür gewertet, dass die Erhebung von Gebühren der richtige Weg ist, um das Parken an und vor Schulen in ordentliche Bahnen zu lenken. An manchen Schulen seien alle gebührenpflichtigen Parkplätze belegt, so ein Sprecher der Stadtverwaltung.

Vor drei Jahren fasste der Rat den Beschluss, dem bis dahin kostenfreien Parken an allen Schulen in der Innenstadt einen Riegel vorzuschieben und die Parkplätze gegen ein Entgelt von 25 Euro an Lehrer und weitere Nutzer zu vermieten. Die Einführung von Parkgebühren galt als ein Instrument zur Konsolidierung des städtischen Haushalts. 2016 wurde das gebührenpflichtige Parken auf alle städtischen Schulen im Stadtgebiet ausgeweitet. Mittlerweile wurden an neun Gebäudekomplexen entsprechende Regelungen eingeführt.

Parkausweis und Schlüssel

Bewirtschaftet werden nach und nach alle Parkplätze, die sich auf städtischem Boden befinden und auf einem Schulgrundstück oder in dessen Nähe liegen. Jedem Lehrer bleibt es überlassen, einen Parkplatz anzumieten und dazu einen Mietvertrag mit der Stadt abzuschließen.

Lehrer, die diesen Schritt gehen, erhalten einen Parkausweis sowie einen Schlüssel für die Zufahrt zum Parkplatz, denn manche Flächen sind mit einer Schranke abgeriegelt, etwa am Ricarda-Huch-Gymnasium, an den Cuno-Berufskollegs sowie an der Kaufmannsschule.

Erheblicher Ärger

Unter der Lehrerschaft rief die Einführung der Parkgebühren erheblichen Ärger hervor. „Das ist im Kollegium nicht gut angekommen“, berichtet beispielsweise Lars Budde, Leiter der Gesamtschule Haspe. Dort werden zwei Parkplätze bewirtschaftet, einer zwischen Schule und Rundturnhalle (etwa 55 Parkplätze), der andere hinter dem Altbau (etwa 30 Parkplätze). Aus dem 115 Personen starken Kollegium haben rund 60 Lehrer einen Parkplatz angemietet, die anderen kommen entweder nicht mit dem Auto zur Arbeit oder parken in der Umgebung.

Doch Budde macht auf ein weiteres Problem aufmerksam: „Es sind ja nicht nur Lehrer, sondern auch Eltern und ehrenamtliche Helfer betroffen. Die finden jetzt keinen Parkplatz mehr.“ Inzwischen ist die Verärgerung zwar nicht vollständig verraucht, doch die Wogen haben sich geglättet, so der Schulleiter: „Irgendwann gewöhnt man sich an Dinge, auch wenn man nicht mit ihnen einverstanden ist.“

Auch Rathaus-Beschäftigte zahlen

Ähnlich stellt sich die Situation am Berufskolleg Käthe Kollwitz dar. Gut 30 Lehrer zahlen in einen Pool ein und teilen sich die Kosten für einen Parkplatz, andere parken zwischen Schule und Remberg-Turnhalle und haben dafür einen Mietvertrag mit der Stadt geschlossen. „Wir haben uns irgendwie arrangiert“, sagt Schulleiterin Bettina Hund.

Die Stadt wird jedoch ihren Kurs fortsetzen und in den nächsten Jahren weitere Schulparkplätze kostenpflichtig machen. Schließlich müssten auch alle anderen städtischen Mitarbeiter, allen voran die Beschäftigten im Rathaus, für ihre Parkplätze bezahlen.

Als nächstes ist die Gesamtschule Helfe an der Reihe. Deren Schulpflegschaft hat bereits gegen die Pläne protestiert. . .

>>Hintergrund: Hier werden Gebühren erhoben

  • An folgenden Schulen werden die Parkplätze bereits bewirtschaftet: Ricarda-Huch-Gymnasium, Cuno-Berufskollegs I und II, Berufskolleg Käthe Kollwitz, Realschule Halden/Grundschule Karl Ernst Osthaus, Rahel-Varnhagen-Kolleg/Grundschule Emst, Sekundarschule Remberg, Sekundarschule Altenhagen, Gesamtschule Haspe, Real- und Hauptschule Boelerheide.
  • Durch die Vermietung nimmt die Stadt in diesem Jahr 65 000 Euro ein. 2018 werden es bereits 70 000 Euro sein, für das Jahr 2019 rechnet die Verwaltung mit 80 000 Euro.