Haspe. A1-Baustelle und Luftreinhaltezonen machen der Hasper Spedition Schmitz schon zu schaffen. Jetzt wird auch noch die B 7 saniert.

  • Hasper Spedition Schmitz fürchtet neue Baustelle durch Sanierung der B 7 in Westerbauer
  • Kritik an der Stadt: Die habe die Baustelle nicht mit den Arbeiten auf der Autobahn 1 koordiniert
  • Stadt kontert Vorwürfe: Baustelle könne nicht verschoben werden, da Förderbescheid des Landes schon erteilt worden sei

Als vor gut fünf Wochen die Veranstaltung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) zur Sperrung der Autobahn-1-Auffahrt Haspe/Volmar­stein stattfand (WP berichtete), da gehörte auch die Stadt Hagen zu den Kritikern: Die Koordinierung der Baustellen auf der A1 müsse besser werden, schrieb Oberbürgermeister Erik O. Schulz dem Landesbetrieb Straßen.NRW und der staatlichen Planungsgesellschaft Deges ins Stammbuch. Doch ist die Stadt Hagen nicht auch Teil des Problems?

Die Frage stellt sich Hans-Georg Schmitz, Inhaber der Hasper Spedition Robert Schmitz. Denn zeitgleich zu dem Neubau der Talbrücke Volmarstein, der die Sperrung der A1-Auffahrt Richtung Bremen notwendig macht, wird auch die frühere Bundesstraße 7 (jetzt Landesstraße 770) in Westerbauer saniert. Und das unter der Federführung der Stadt Hagen. Hans-Georg Schmitz ist verärgert: „Hätte man das nicht verschieben können? Für uns ist das eine der schwierigsten Situationen in der mehr als 85 Jahre alten Firmengeschichte.“

Seine großen Bedenken: Die Spedition Schmitz wickelt derzeit rund 150 Fahrten täglich über die A1-Auffahrt Haspe/Volmarstein ab. Laut Schmitz gibt es auch wenig Alternativen: Der Weg durch die Innenstadt ist durch die Luftreinhaltezonen am Hauptbahnhof und am Finanzamt keine wirkliche. Die Umwege sind sehr lang und die A-1-Auffahrt Haspe Richtung Bremen wird gesperrt.

Zwei Jahre Bauzeit in Westerbauer

Spediteur Hans Georg Schmitz (Mitte) kritisiert die Planung der Stadt.
Spediteur Hans Georg Schmitz (Mitte) kritisiert die Planung der Stadt. © Michael Kleinrensing

Die eigentliche Alternative wäre: Durch Westerbauer nach Gevelsberg und dann über die Eichholzstraße auf die A1. Ein Umweg, der auch für Schmitz noch erträglich gewesen wäre. Doch durch die Baustelle L 770 wird auch diese Alternative viel, viel schwieriger.

Ab dem Frühjahr 2018 soll in einer etwa zwei Jahre dauernden Bauzeit eine knapp 800 Meter lange Strecke der B7/L770 vollkommen neu gestaltet werden. Der Ausbau beginnt dann ab der Stadtgrenze, hier werden die von der Stadt Gevelsberg auf ihrem Gebiet noch nicht neu gestalteten Abschnitte von der Stadt Hagen mit ausgebaut. Die Arbeiten umfassen den Bau von beidseitigen Radwegen, den Bau von Mittelinseln als Fußgänger-/Radfahrerüberquerungshilfen sowie eine Begrünung. Zudem werden vier Bushaltestellen barrierefrei umgestaltet. Die Fahrbahn wird enger, die Gehwege werden ausgebaut und teilweise sind Parkstreifen vorgesehen.

Stadt: Verschiebung ist nicht möglich

„Hätte man die Baustelle nicht wenigstens so lange aufschieben können, bis die Bahnhofshinterfahrungs-Baustelle fertig ist und wir so relativ schnell zur Auffahrt Hagen-West kommen können?“, fragt Hans-Georg Schmitz. Doch die Stadt wackelt hier nicht: „Eine Verschiebung ist nicht möglich, da der Zuschuss bereits von der Bezirksregierung bewilligt wurde“, sagt Stadtsprecher Michael Kaub.

Hans Georg Schmitz fühlt sich überrollt. Erst durch die WP-Berichterstattung hat er überhaupt von der Baumaßnahme erfahren. Die Stadt hingegen sagt, dass sich die Hagen-Agentur, die für Wirtschaftsförderung zuständige städtische Gesellschaft, intensiv mit der Spedition Schmitz über alternative Routenführungen ausgetauscht habe. Weitere Unternehmen hätten sich auch nicht beschwert.

Hans-Georg Schmitz erinnert sich an das Gespräch mit der Hagen-Agentur dagegen anders: „Uns ist nur der Sachverhalt mitgeteilt worden und dass man nichts machen könne.“ Das könne man wohl kaum als Austausch bezeichnen. Der Spediteur fordert nun auch die Landtagsabgeordneten auf, sich dafür einzusetzen, dass der Förderbescheid des Landes auf 2019 verschoben wird. Viel Hoffnung hat Schmitz allerdings nicht: „Wir zahlen als Unternehmen seit 85 Jahren Steuern in Hagen, haben 60 Mitarbeiter, aber wahrscheinlich sind wir als Spedition nicht sexy genug.“

>> HINTERGRUND: Keine Ampelschaltung

  • Während der Bauarbeiten ist das Ziel, eine einspurige Straßenführung in beide Richtungen zu erhalten. Dann müsste es keine Ampelschaltung geben.
  • Eine Bürgerinfo der Stadt soll es am 13. November geben. Ort und Zeit folgen noch.
  • Was einen Aufschub aus Sicht der Stadt auch unmöglich macht: Zu dem Ausbau auf Gevelsberger Stadtgebiet gibt es mit der Kommune einen Vertrag, der eingehalten werden muss.