Wehringhausen. . In Wehringhausen entsteht der erste komplett asphaltierte Pump-Track der Republik. Die Fahrradlandschaft soll helfen, den Stadtteil zu beleben.
- Erster komplett asphaltierte Pump-Track der Republik
- Er soll helfen, den Stadtteil zu beleben
- Rund 800 Quadratmeter große Anlage
Es ist der erste seiner Art in ganz Deutschland – und er entsteht gerade in Hagen. In Wehringhausen formen Mitarbeiter einer Spezialfirma im Bereich der so genannten „Bohne“ einen Pump-Track. Der wird quasi eine hügelige Mondlandschaft, durch die in wenigen Wochen Fahrradakrobaten mit ihren Mountainbike oder BMX-Rädern fliegen werden.
Für die Republik einzigartig wird die rund 800 Quadratmeter große Anlage sein, weil sie komplett asphaltiert ist und nicht, wie andere bestehende Anlagen, aus Erde und Lehm geformt ist.
Aber selbst ohne den Asphalt wäre die Hügellandschaft für die Region einmalig. Bislang gibt es erst einen Pump-Track in Nordrhein-Westfalen – und der liegt in Langenfeld bei Düsseldorf.
Firma besteht aus Bikern
Gebaut wird die Hagener Anlage nun von keinem normalen Bauunternehmen, sondern durch die Augsburger Spezialfirma von Konrad Willar. Sowohl der 34-Jährige als auch alle seine Mitarbeiter im Alter von 25 bis 35 Jahren kommen selbst aus der Bike-Szene. „Anders geht das auch gar nicht“, sagt Konrad Willar im WESTFALENPOST-Gespräch. „Du muss selbst wissen, wie man auf so einem Pump-Track fährt.“ Auf einem Pump-Track treten die Fahrer nicht in die Pedale, um sich fortzubewegen, das soll allein durch Gewichtsverlagerung geschehen. „Dazu muss die Anlage ganz speziell modelliert sein. Das kann man nur bauen, wenn man es selbst geplant hat.“
Deutschlandweit einmaliger Pumptrack entsteht in Hagen
Konrad Willar und seine Mitarbeiter haben seit vergangener Woche zunächst mit Schotter die Anlage geformt. Jetzt laufen die Asphaltier-Arbeiten, die heute abgeschlossen werden sollen.
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„Wir machen das in Zusammenarbeit mit einem Asphaltiertrupp, der uns das Material liefert, wir bringen es dann auf und festigen es“, erklärt Willar, der früher selbst Mountainbike-Rennen gefahren ist und als Sozialarbeiter in der Jugendarbeit mit den Pump-Tracks in Berührung gekommen ist. „Wir haben verschiedene Asphaltmischungen getestet, bis wir jetzt das ideale Material haben.“
Fahrradlandschaft kostet etwa 120.000 Euro
Dieses aufzubringen ist viel Handarbeit und sehr personalintensiv. Und so standen gestern die Männer der Asphaltiertruppe mit ihren Schubkarren quasi Schlange, um den Asphalt in die vormodulierte Landschaft zu bringen, wo Willar und seine Mitarbeiter mit Rüttelplatten und auch mit den Füßen den Asphalt befestigten.
Die Fahrradlandschaft selbst wird etwa 120.000 Euro kosten – und ist Teil des Förderpogramms „Soziale Stadt Wehringhausen“ (siehe Infobox). Koordiniert werden die Arbeiten vom städtischen Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH). „Der Wunsch, solch eine Anlage zu bauen, ist ja aus dem Bürgerbeteiligungsprozess entstanden“, so WBH-Bauleiter Jörg Finkeldey. Mit dem Pump-Track ist die Hoffnung verbunden, dass das untere Wehringhausen belebt wird.
>>>Info: Aus der neu entstandenen Bohne wird Parkanlage
Das Luftbild aus dem Juni zeigt den Gesamtbereich. „Die Bohne“ ist durch die Bahnhofshinterfahrung (ganz rechts) entstanden. Der Pump-Track im vorderen Bereich ist eingebettet in die gesamte Umgestaltung des rund 12.000 Quadratmeter großen „Bohne“-Areals.
Für insgesamt 700.000 Euro soll hier aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt Wehringhausen“ ein Freizeit-Bereich entstehen, zu dem auch ein Streetball-Feld und vor allem eine größere Park-Anlage gehören. Daran arbeitet derzeit die Firma Vomholt aus Borken, die, so Winfried Heckroth vom WBH, danach auch mit der Umgestaltung des Bodelschwinghplatzes (links in der Mitte des Bildes) beginnen wird.