Der Pump-Track kann eine positive Kettenreaktion rund um den problembeladenen Bodelschwinghplatz auslösen.

Lohnt das wirklich? Wer durch das untere Wehringhausen rund um den Bodelschwinghplatz geht, dem drängt sich diese Frage auf. Lohnt die teure Umgestaltung des Bodelschwinghplatzes angesichts der teils vergammelten Häuser?

Wird die neue Parkanlage auf der Bohne nicht schnell von der Alkoholiker- und Drogensüchtigen-Szene sowie dem oft recht schwierigen Bewohner-Klientel in Beschlag genommen? Und ist in diesem „Krisengebiet“ solch ein deutschlandweit derzeit einmaliger Pump-Track nicht fehl am Platz?

Die Fragen sind berechtigt. Allerdings lohnt auch eine andere Denkweise. Der Pump-Track ist hier genau richtig. Hier kann sich eine Szene bilden – dass es ein Potenzial dafür gibt, sieht jeder, der mit offenen Augen durch die Stadt geht und die Fahrräder mit den tief gestellten Satteln sieht.

Und so kann sich rund um den Pump-Track vielleicht ein Spezial-Fahrradladen ansiedeln oder auch neu gründen, der auf diese Szene eingeht. Hier kann sich ein günstiger Imbiss ansiedeln, denn der Sport macht hungrig. Wenn’s gut läuft, folgt eine HipHop-Kneipe. Oder auch ein Klamotten-Laden.

Leerstände gibt es genug. Was es braucht, sind Vermieter, die gerade in der Anfangszeit mit ihre Mieten weit runter gehen und Geschäftsideen eine Chance geben. Die dann aber davon profitieren, dass ein anderes Klientel in das Viertel kommt. Und davon, dass es sich dann lohnt, in die Wohnungen zu investieren.

Eine positive Kettenreaktion ist möglich. Aber dafür braucht es einen langen Atem. Michael Koch