Hagen. . Die Deutsche Telekom will dem Breitbandausbau in Hagen vorantreiben. Bis Ende des kommenden Jahres sollen über 40 000 Haushalte profitieren.

  • Telekom will Breitbandausbau in Hagen mit Verlegung von Glasfaserkabeln vorantreiben
  • 40 000 Haushalt sollen mit schnellerem Internet versorgt werden
  • Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt durch die technische Umrüstung auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde

Die Deutsche Telekom will dem Breitbandausbau in Hagen einen kräftigen Schubs verleihen. Bis Ende des kommenden Jahres sollen über 40 000 Haushalte in den Vorwahlbereichen 02331 (Hagen), 02334 (Hohenlimburg) und 02337 (Dahl) mit schnellem Internet versorgt werden. „Davon werden 80 Prozent der Hagener Bevölkerung profitieren“, verspricht Stefan Baldzun, Regionalmanager der Telekom: „Wir versorgen die Bürger mit der neuen Breitbandtechnologie und machen das Erschließungsgebiet damit zukunftssicher.“

Das neue Netz wird so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. Auch das Streamen von Musik und Videos wird schneller vonstatten gehen. Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt durch die technische Umrüstung auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s), im Upload werden Bandbreiten um 40Mbit/s möglich.

Vectoringtechnik

„Die Ansprüche der Bürger, aber auch der Unternehmen an ihren Internetanschluss steigen ständig“, lobt Michael Ellinghaus, Geschäftsführer der in Hagen für Wirtschaftsförderung zuständigen Hagen-Agentur, die Ausbaupläne der Telekom: „Deshalb freuen wir uns, dass weite Teile Hagens jetzt davon profitieren. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer attraktiven Breitband-Infrastruktur.“

Im Mittelpunkt der digitalen Offensive steht die sogenannte Vectoringtechnik. Dazu werden 149 der zahlreich im Hagener Stadtgebiet vorhandenen Kabelverzweiger (auch Verteiler genannt) – das sind jene grauen, unscheinbaren Kästen am Straßenrand – neu aufgestellt und mit moderner Technik ausgestattet. Die Kabelverzweiger verbinden die Signale zwischen den örtlichen Vermittlungsstellen, die in der Regel in einem großen Gebäude untergebracht sind, und den einzelnen Haushalten.

Signal wird umgewandelt

Auf der Strecke zwischen Vermittlungsstelle und Kabelverzweiger will die Telekom nun die vorhandenen Kupferkabel durch voraussichtlich 86 Kilometer Glasfaser ergänzen. In den Verteilern wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und zum Anschluss der Kunden übertragen.

Auf diesem letzten Abschnitt wird auch in Zukunft das bestehende Kupferkabel weitergenutzt. Glasfaser bis zum Endkunden werde aus Gründen der Wirtschaftlichkeit derzeit nur in Neubaugebieten mit mindestens 30 Häusern verlegt, so Baldzun.

Hausanschlüsse aus Kupfer

Der Verteilerkasten verbindet also nach der Umrüstung die einzelnen Hausanschlüsse aus Kupfer mit dem schnellen Glasfaserkabel, das direkt zur Vermittlungsstelle führt. Der Effekt: Die mit einer Kupferverkabelung stets einhergehende physikalische Dämpfung wird derart minimiert, dass kaum Leistungseinbußen auftreten und weitaus größere Datenmengen als bisher übertragen werden können.

Je näher der Kunde am Verteiler wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit, so Baldzun: „Je weniger Störimpulse wir auf der Leitung haben, desto größer werden die Bandbreiten.“ Ein Ende 2018 geplantes Software-Upload, das sogenannte Super-Vectoring, soll gar 250 Mbit/s ermöglichen.

Weiße Flecken im Stadtgebiet

Allerdings gucken einige Wohnlagen in die Röhre. Auf dem Baukloh, in Berchum, Tiefendorf, im Nahmertal und in einigen Höhendörfern des Hagener Südens wird es weiterhin weiße Flecken geben. Für diese Bereiche sucht die Hagen-Agentur mit Hilfe eines Förderprogrammes der Bundesregierung nach einer Lösung. Auch das Industriegebiet im Lennetal bleibt ausgeklammert, wenngleich die eigens gegründete Hagener Breitbandgenossenschaft ihre Mitgliedsunternehmen bald über Richtfunk mit Kapazitäten versorgen will, die vergleichbaren Glasfaseranschlüssen nicht nachstehen.

Im Übrigen gibt es in Hagen mit Bertram Schmittke seit Anfang dieses Monats einen Breitband-Koordinator. Der ehemalige Mitarbeiter der Stadtverwaltung ist in die Hagen-Agentur gewechselt und kümmert sich in den nächsten drei Jahren um alles, was mit Internet- und Breitbandausbau in Hagen zu tun hat.

>>Hintergrund: Der Endkunde entscheidet

  • Wer mehr über Verfügbarkeit und Tarife des Angebots erfahren will, kann sich bei der Telekom erkundigen: www.telekom.de/schneller.
  • Der Netzausbau erfolgt diskriminierungsfrei. Der Endkunde kann sich frei für die Telekom oder einen anderen Internetanbieter entscheiden.