Boele. . Die Polizei hat noch keine heiße Spur: Wer ist der Unbekannte, der zahlreiche Grabsteine auf dem katholischen Friedhof in Boele besudelt hat?
- In den vergangenen Tagen und Nächten hat ein Unbekannter zahlreiche Grabsteine mit heißem Kerzenwachs besudelt
- Betroffen sind mindestens 14 Grabstellen auf dem katholischen Friedhof in Boele
- Sachschaden beträchtlich, vor allem bei Naturstein wird die Maserung durch das Wachs unwiederbringlich zerstört
Auf dem katholischen Friedhof in Boele treibt ein respektloser Schmierfink sein Unwesen. In den vergangenen Tagen und Nächten hat der Unbekannte zahlreiche Grabsteine mit heißem Kerzenwachs besudelt. Die Flüssigkeit ist nach dem Erkalten auf den Steinen regelrecht festgebacken und kaum wieder zu entfernen. „Vier Stunden habe ich gebraucht, um den Grabstein meiner verstorbenen Frau sauber zu bekommen“, berichtet Rentner Klaus Paulmann (74). Doch schon zwei Tage später sei das Monument erneut mit Kerzenwachs verunstaltet worden.
Hinweise erwünscht
Bei der Hagener Kripo liegen inzwischen 14 Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung vor. „Eine heiße Spur haben wir noch nicht“, so Polizeisprecher Sebastian Hirschberg: „Für Hinweise sind wir daher sehr dankbar.“ Zudem seien keine gleich gelagerten Fälle von anderen Friedhöfen bekannt. Auch Boeles Pfarrer Christoph Schneider kann sich das ungebührliche Verhalten des Täters nicht erklären: „Es ist mir ein Rätsel, warum jemand so etwas tut. Dabei haben sich Fälle von Sachbeschädigung und Diebstahl auf unserem Friedhof in letzter Zeit in Grenzen gehalten.“
Tatsächlich herrschte, nachdem Hagen vor Jahren von einer Serie von Skulpturen-, Vasen- und Grabsteindiebstählen, bei der die Diebe es auf das Buntmetall abgesehen hatten, erschüttert worden war, die gewünschte Friedhofsruhe auf den Totenäckern der Stadt.
Diebstahl von Gartengeräten
Ausnahme: der große Friedhof auf dem Mops in Haspe. Dort verwüsten Einbrecher in schöner Regelmäßigkeit sowohl das Verwaltungs- als auch das Lagerhaus und stehlen alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Vor allem auf Motorsägen, Heckenscheren und andere Gartengeräte haben es die Kriminellen abgesehen. „Noch schlimmer ist der Sachschaden, der jedesmal im fünfstelligen Bereich liegt“, berichtet Friedhofsverwalter Wolfgang Kappel: „Je besser wir die Gebäude sichern, desto mehr Gewalt wenden die Täter an.“
Maserung zerstört
Auch auf dem Friedhof in Boele ist der Sachschaden beträchtlich. Vor allem bei Grabsteinen aus Naturstein wird die Maserung durch das Wachs oft unwiederbringlich zerstört. Norbert Sappel, Steinmetz aus Hagen, hat für alle Betroffenen einen Tipp parat: „Eine Paste namens Öl-Ex mit einem Lappen auf den verschmutzten Stellen verreiben und den Stein mit Frischhaltefolie luftdicht abdecken. Einige Tage einwirken lassen, dann wird die Substanz pulverig und der Stein sauber.“
Zumindest bei glatten Oberflächen zeige diese Prozedur eine positive Wirkung.