Hagen. . Die Aufnahmen einer Dashcam an Bord eines Wagens hinter den beiden Rasern von der Feithstraße in Hagen helfen dem Gutachter nicht weiter.

Dritter Verhandlungstag im Raser-Prozess: Die Videoaufnahmen, die ein pensionierter Polizeibeamter (66) kurz vor dem Horror-Unfall vom schwarzen Audi und vom roten Skoda gemacht hatte – sie helfen dem Gutachter leider nicht weiter.

Keine exakte Berechnung möglich

Mit einer sogenannten „Dashcam“, einer Auto-Kamera, die während der Fahrt die Sicht aus der Windschutzscheibe permanent aufzeichnet, waren die Angeklagten während ihrer Fahrt gefilmt worden. Interessant ist vor allem die Sequenz, als die beiden Autos kurz vor einer roten Ampel warten und dann zeitgleich im schnellen Tempo starten, bis sie – etwa eine halbe Minute später – als leuchtende Punkte am Horizont verschwinden. Allerdings lässt sich mit Hilfe der Dashcam-Aufnahmen nicht exakt berechnen, mit welcher Geschwindigkeit die beiden Fahrzeuge seinerzeit auf der Feithstraße unterwegs waren: „Die GPS-Daten sind dafür zu ungenau“, betonte der Dekra-Sachverständige Maximilian Runkel (27).

Polizeibeamter wehrt sich gegen Vorwürfe

Noch einmal wurde der Polizeibeamte (56) befragt, der auch schon am zweiten Prozesstag als Zeuge ausgesagt hatte und aufgrund seiner angeblichen Vernehmungsmethoden in die Kritik geraten war: Er soll der Freundin des jüngeren Angeklagten (34) Angst gemacht und sie unter Druck gesetzt haben – als er damals ihre Aussage zu Protokoll nahm.

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    „Das ist doch alles Schwachsinn, auswendig gelernter Scheiß und mit den Verteidigern abgesprochen“, hätte er geschrien und dabei mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Der Verkehrspolizist stellte richtig: „Das mach’ ich nicht, das schließe ich für mich vollkommen aus.“ Und: „Das Wort ,Scheiße’ passt überhaupt nicht zu meinem Sprachgebrauch.“

    Ehefrau zur Aussage bereit

    Die Ehefrau (41) des Angeklagten (47), der im roten Skoda saß und bei dem Frontalaufprall selbst verletzt wurde, wollte ausdrücklich aussagen. Sie bestätigte unter Tränen, dass sie kurz vor dem Unfall ihren Mann angerufen hätte, um ihn schnellstens nach Hause zu beordern, weil der kranke Sohn (11) unter Atemnot litt. Sie bestätigte auch, kurz darauf mit dem kranken Kind an der Unfallstelle erschienen zu sein: „Unser Junge hat sich dort weggeschrien.“