Hagen. . Der Schüleraustausch des Theodor-Heuss-Gymnasium mit der Partnerschule in Windhuk hat sich etabliert. Und förderte schöne Geschichten zutage.

  • Dritter Namibia-Zyklus am Theodor-Heuss-Gymnasium endet mit Besuch von 22 Schülern aus Windhuk
  • Gäste fasziniert von den alten Gebäuden in Hagen und den vielen Grüntönen in der Natur
  • 2018 werden Hagener Schüler wieder in dem wunderschönen Land am anderen Ende der Welt erwartet

Mit dem Besuch von 22 Schülern aus Windhuk endete am Theodor-Heuss-Gymnasium gestern der dritte Namibia-Zyklus. Die Namibia-AG, die ein Schüleraustauschprogramm mit dem Private Windhoek Gymnasium verfolgt und die St. Barnabas Primary School in dem südwestafrikanischen Staat unterstützt, hat sich am THG inzwischen etabliert.

Schon bald soll die vierte Auflage folgen, 2018 werden Hagener Schüler wieder in dem wunderschönen Land am anderen Ende der Welt erwartet. „Mittlerweile herrscht bei den Bewerbungen regelrechter Andrang“, so Tobit Schneider, der den Austausch gemeinsam mit den Lehrerkollegen Cathrin Wedell, Victor Nersthaimer und Nicola Regener-Tegethoff organisiert.

Bemerkenswerte Geschichten

Der Besuch der Namibianer förderte bemerkenswerte Geschichten zu Tage, die den kulturellen Unterschied beider Gruppen deutlich machten. So wollten einige der Austauschschüler bei ihren Hagener Gastfamilien unbedingt baden, weil das in ihrem Heimatland aufgrund der dort herrschenden Wasserknappheit ein Luxus ist. Fasziniert waren die Gäste auch von den alten Gebäuden in Hagen und den vielen Grüntönen, die die Natur derzeit hervorbringt. Eine Schülerin schwärmte gar vom kalten Wetter hierzulande.

Kölner Dom und Neuschwanstein

„Es ist schon vieles anders hier als bei uns“, bestätigte Matthias Jauss (17), der in der Familie von Justus Nieder (17) wohnte und selbst auf deutsche Vorfahren zurückblicken kann. Das gut ausgebaute Busnetz und die geringen Entfernungen zwischen Wohnhaus und Schule seien mit den Verhältnissen in Windhuk nicht zu vergleichen.

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Andererseits biete das dünn besiedelte Namibia seinen jungen Leuten durchaus eine Perspektive, wie Wolfram Jauss (48), der seinen Sohn nach Hagen begleitet hatte, zu berichten wusste: „Man kann Lehrer, Arzt oder Ingenieur werden, es gibt viele Jobs auf Jagdfarmen, im Agrarbereich und in der Fischindustrie.“ Glücklicherweise besitze das Land keine Erdölvorkommen: „Das würde nur zu Korruption führen.“

Die Namibianer verließen Hagen gestern in Richtung Köln, wo sie u.a. den Dom besichtigen wollen. Noch zehn Tage bleiben sie in Deutschland, Schloss Neuschwanstein und das Münchener Hofbräuhaus stehen ebenfalls noch auf der Besuchs-Agenda.